Bei Olympia geht es um Tränen und Triumphe, um Pleiten und Podestplätze – und manchmal um weltpolitische Diplomatie. Das zeigt sich selten so deutlich wie bei der 18-jährigen Eileen Gu.

Peking - Eileen Gu, die bei diesen Olympischen Winterspielen Gu Ailing heißt, weiß ziemlich genau, wie sie die Menschen für sich einnehmen kann. Klar, mit Topleistungen auf Skiern, mit ihrem Lächeln, mit den Emotionen, die sie vor der Kamera zeigt. Aber natürlich auch mit Worten. Was sie denn nun als Nächstes vorhabe, wurde die 18-jährige Freestyle-Akrobatin nach ihrem Olympiasieg auf der Big-Air-Schanze gefragt. „Ich werde mir“, sagte sie, „eine Peking-Ente holen.“ So etwas kommt an in China – dem Land, für das die in San Francisco geborene und aufgewachsene Athletin Medaillen sammelt. Das ist für viele US-Amerikaner nicht nur schwer zu verstehen, sondern auch ein Politikum.