Am 1. August 1988 wurde Herbert Wursthorn Laufbahnberater am Olympiastützpunkt Stuttgart, um Sportlern zum Sport eine Ausbildung zu vermitteln. Nun ist der 64-Jährige am Ende seines Weges angekommen.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Herbert Wursthorn genießt es, auf seinem Bürostuhl im Olympiastützpunkt Stuttgart (OSP) zu sitzen und auf das begrünte Dach zu blicken. Allzu häufig konnte sich der 64-Jährige diesen Luxus nicht gönnen, als Laufbahnberater hatte der ehemalige Leichtathlet viel zu erledigen – den jungen Sportlerinnen und Sportlern Wege aufzeigen, wie sie den Spagat meistern, zu sportlichen Spitzenleistungen auch in der Ausbildung gleichermaßen Bestnoten abzuliefern. „Ich habe meinen beruflichen Lebensinhalt gefunden“, erzählt Herbert Wursthorn, „ich hatte eine erfüllte Zeit.“ Der Mann spricht in der Vergangenheit, denn Wursthorn wird am 22. Juni 65 Jahre alt, an diesem Mittwoch ist er in den letzten Arbeitstag gestartet. „Die Arbeit wird mir nicht fehlen, ich lasse gerne los“, betont der einstige 800-Meter-Läufer, „ich werde aber die Gespräche mit den Kollegen am Kaffeeautomat und auf dem Gang vermissen.“