Die Olympischen Spiele in China sind mit einer pompösen Eröffnungsfeier gestartet. Die internationale Presse spricht von „Machtspielen“ und einem „Laufsteg für die Autokraten“.

Peking - Internationale Pressestimmen zur Eröffnungsfeier der 24. Olympischen Winterspiele in Peking:

 

Großbritannien

„The Independent“: „Vor einem halbvollen Vogelnest war es nicht ohne Charme und Charakter, mit einem Soundtrack aus Last Night of the Proms, obwohl die Worte „Land der Hoffnung und des Ruhmes, Mutter der Freien“ noch niemals so unangebracht gewirkt haben.“

„Guardian“: „Als die zweistündige Show ihre spektakuläre Auflösung erreichte und zwei junge Athleten vereint die olympische Flamme entfachten, hatte die Sache einen Haken. Eine von ihnen, die den symbolischen Akt ausführte, war die chinesische Langläuferin Dinigeer Yilamujiang, die uigurischer Abstammung ist. Um es milde auszudrücken, das war ein hoch provokanter Akt.“

Italien

„La Repubblica“: „Peking eröffnet die Machtspiele. IOC-Präsident Thomas Bach zitiert bei der Eröffnungsfeier John Lennon - vor den Augen von Xi Jinping und Wladimir Putin und vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise. Die Tradition, der Glanz und die Kälte. Nicht nur klimatisch (minus 6 Grad), sondern vor allem politisch.“

„Corriere della Sera“: „In Peking beginnen die Spiele der Spannungen. Die Teams laufen begleitet von Kälte, Robotern und in einer Anti-Virus-Blase ins Vogelnest ein. (...) Peking ist die erste Stadt der Welt, die Gastgeber sowohl von Sommer- als auch von Winterspielen ist. Aber die Spiele von vor 14 Jahren waren ein ganz anderes Spektakel in einer anderen Welt. Die olympische Blase besteht aus Verboten, Kontrollen, Durchsuchungen, strengen medizinischen Protokollen und verschlossenen Türen.“

„La Stampa“:Olympia als Show von Xi. Die Spiele 2022 werden vom kommunistischen China in Propaganda verwandelt. Von Putin über Al-Sisi bis hin zu Bin Salman - es ist ein Laufsteg für die Autokraten. Jede Olympischen Spiele sind politisch. (...) Aber die Winterspiele in einer Stadt ohne verschneite Berge fallen in das Jahr, in dem der chinesische Präsident Xi Jinping vom Kongress der Kommunistischen Partei eine Ausdehnung der Grenzen für die Regierungszeit haben möchte, um eine dritte Amtszeit und damit die absolute Macht zu erhalten.“

Frankreich

„L’Équipe“: „Peking 2022 hat seine Spiele mit einer stimmungsvollen Zeremonie eröffnet und einer Mischung, die den Winter zelebriert und den Frühling feiert. In der Hoffnung, dass sich das Klima dieser Spiele etwas erwärmt?“

„Vor den Augen von Präsident Xi Jinping und dessen russischem Amtskollegen Wladimir Putin, der an der Spitze eines Landes steht, das bei den Spielen seiner Fahne beraubt ist wegen der Betrügereien der Vergangenheit, kommt das Publikum nur beim Einmarsch der chinesischen Delegation aus sich heraus.“

„Le Monde“: „Nach etwas mehr als zwei Stunden ging die Zeremonie zu Ende, als die Flamme in einer riesigen Schneeflocke den Himmel über Peking küsste.“

„Le Parisien“: „Eine Schneeflocke für die Flamme und ein Fahnenträger mit nacktem Oberkörper, das muss man von der Eröffnungsfeier in Erinnerung behalten.“

USA

„USA Today“: „Leider setzt China seine politische Scharade bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2022 fort.“

Österreich

„Der Standard“: „Die künstlerischen Teile der Zeremonie widmeten sich Chinas Landwirtschaft, der Einzigartigkeit der Schneeflocke und und und. Es wurde jedenfalls demonstriert: China hat Geld, China hat Technologie, China hat endlos Statistenpersonal.“