Die Organisatoren der Olympischen Spiele verschärfen die Sicherheitsvorgaben im Kampf gegen Corona weiter. Ob und wie viele Zuschauer dabei sein werden, entscheidet sich erst im Juni.

Tokio - Höchste Sicherheitsstufe für den Traum vom möglichst sicheren Olympia in Coronazeiten: Knapp drei Monate vor Beginn der Sommerspiele in Tokio haben die Organisatoren neue und verschärfte Verhaltensregeln veröffentlicht. Unter anderem müssen sich demnach alle Sportler*innen und ihre unmittelbaren Bezugspersonen während der Spiele täglich auf COVID-19 testen lassen. Ursprünglich waren die Untersuchungen alle vier Tage vorgesehen.

 

Zudem kündigten die Organisatoren und Verantwortlichen - das Internationale Olympische (IOC) und Paralympische Komitee (IPC), das lokale OK, Tokios Regionalregierung sowie die japanische Regierung - an, dass eine Entscheidung über die Zulassung von Zuschauern und ihre Anzahl bei Olympia und den folgenden Paralympics erst im Juni getroffen werden soll.

Impfungen noch kein Thema

Das Thema Impfung taucht nicht in den neuen Richtlinien auf. Allerdings gilt als wahrscheinlich oder zumindest sehr gut möglich, dass der japanische Staat entsprechende Impf-Vorschriften zumindest für die Einreise von Nicht-Sportlern beschließt.

„Die fünf Parteien werden weiterhin alle möglichen COVID-19-Gegenmaßnahmen ergreifen und der Sicherheit im Interesse aller Teilnehmer, einschließlich der Athleten und der japanischen Öffentlichkeit als Gastgeber der Spiele, höchste Priorität einräumen“, hieß es bei der Veröffentlichung der aktualisierten Regelwerke am Mittwoch in Tokio.

Diese „Playbooks“ beinhalten eine Vielzahl an Regeln für alle an den Spielen beteiligten Personen. „Wir sind zuversichtlich, dass die Einhaltung dieser Bestimmungen die Sicherheit von Athleten, Offiziellen und Zuschauern wie auch der Bevölkerung gewährleisten wird“, hieß es in einem gemeinsamen Statement zu den Maßnahmen.

Zwei Tests vor Ankunft

Diese sehen vor, dass sämtliche Olympia-Teilnehmer*innen - aktiv oder in anderen Funktionen - sich vor Ankunft in Tokio zwei Coronatests unterziehen müssen, danach wird in nach Personengruppen klar definierten Abständen bis hin zum Tagesrhythmus bei Athlet*innen weitergetestet.

Sämtliche Personen müssen sich strikt an einen Tagesablauf halten, der im Vorfeld festgelegt ist. Anderen Tokio-Teilnehmer*innen dürfen sie nicht näher als einen Meter kommen. Verboten ist die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel abseits der offiziellen olympischen Transport-Möglichkeiten. Gegessen werden darf nur an offiziellen Olympia-Orten mit Anti-Corona-Maßnahmen oder im Hotel - per Roomservice oder Bringdienst.

Fallzahlen in Japan steigen

Zuletzt hatte die japanische Regierung den Corona-Notstand in mehreren Präfekturen mit mehr als 30 Millionen Einwohnern ausgerufen, auch in Tokio gelten harte Beschränkungen. Die Fallzahlen in Japan steigen seit Wochen, die Sieben-Tages-Inzidenz liegt mittlerweile bei 27,2.

Im Vergleich zu Deutschland ist dies recht gering, im Inselreich Japan herrscht angesichts der höchsten Zahl an Neuinfektionen seit Januar dennoch Alarmstimmung. Beim olympischen Fackellauf, der derzeit durch Japan führt, ist es bereits zum Zuschauer-Ausschluss und der ersten Absage einer Etappe gekommen.