Der Turner Rhys McClenaghan hat die Betten im olympischen Dorf einem Hüpftest unterzogen. Grund waren Gerüchte, dass diese beim Sex zusammenbrechen könnten.

Tokio - Zumindest an der Qualität der Betten sollten Techtelmechtel im olympischen Dorf in Tokio nicht scheitern. Zu diesem Schluss ist der irische Turner Rhys McClenaghan gekommen. Der WM-Dritte von 2019 hatte sich am Sonntag dabei gefilmt, wie er die Betten einem Hüpftest unterzog, um einen Bericht der „New York Post“ zu verifizieren.

 

Die Zeitung hatte behauptet, die Betten seien absichtlich fragil gebaut, um das Social Distancing zu unterstützen. Auch einige Athleten hatten Zweifel an der Standfestigkeit der Konstruktionen aus Pappe angemeldet.

Turner McClenaghan entlarvt Mythos

„Die Betten sollen eine Anti-Sex-Maßnahme sein. Sie sind aus Pappe, ja, aber offenbar sollen sie bei plötzlichen Bewegungen zerbrechen. Das ist eine Fake News“ sagte der 21-Jährige in dem Video, das er bei Twitter postete. Auf dem offiziellen Olympia-Twitteraccount wurde McClenaghan für das „Entlarven dieses Mythos“ gedankt: „Die nachhaltigen Betten sind stabil!“

Der Bericht in der „New York Post“ basierte auf einem offenbar augenzwinkernden Tweet des US-Langstreckenläufers Paul Chelimo. Dieser hatte erklärte, dass die Pappbetten „darauf abzielen, Intimität unter den Athleten zu vermeiden“. Die Betten würden nur dem Gewicht einer einzelnen Person standhalten, um „Situationen außerhalb des Sports“ zu unterbinden.

Anfang des Jahres hatte der Hersteller Airweave versprochen, dass die Betten einem Gewicht von 200 kg standhalten und strenge Belastungstests durchlaufen haben. Zuvor hatte bereits der australische Basketballspieler Andrew Bogut ihre Standfestigkeit infrage gestellt. „Wir haben Experimente durchgeführt, wie das Fallenlassen von Gewichten auf die Betten“, sagte ein Sprecher: „Solange nur zwei Personen im Bett liegen, sollten sie stark genug sein, um die Last zu tragen.“

Kondome gibt es erst bei der Abreise

Richtig erfreut über die Erkenntnis McClenaghans dürften die Olympia-Organisatoren aber möglicherweise nicht sein. Wegen der Corona-Vorschriften sollen sich die Sportlerinnen und Sportler eigentlich voneinander fern halten

Tausende Athleten werden während der Spiele in Tokio, die am Freitag beginnen, im Olympischen Dorf untergebracht. Trotz der Warnungen, „unnötige Formen von Körperkontakt zu vermeiden“, werden die Organisatoren voraussichtlich 160 000 Kondome verteilen – allerdings erst bei der Abreise.

Diese seien „nicht dazu gedacht, im Olympischen Dorf benutzt zu werden“, teilte das Organisationskomitee mit. Stattdessen sollen sie „von den Athleten in ihre jeweiligen Heimatländer mitgenommen werden und helfen, die Kampagne zur Bewusstseinsbildung über AIDS zu unterstützen“.