Ernie und Bert aus der „Sesamstraße“: Trotz einer Online-Petition wird es keine Heirat geben.

Hamburg - Ernie und Bert aus der Kindersendung „Sesamstraße“ werden trotz der Petition eines US-amerikanischen Schwulenrechtlers nicht heiraten. „Am Familienstand von Ernie und Bert wird sich nichts ändern“, sagte eine Sprecherin der „Sesamstraße“-Redaktion am Freitag in Hamburg. Die beiden seien Figuren aus einem Kleinkinderprogramm. An ihrem Beispiel solle gezeigt werden, „dass man sehr gut befreundet sein kann, auch wenn man sehr verschieden ist“, erläuterte die Sprecherin. „Sie lassen sich auch nicht instrumentalisieren.“

 

Der Amerikaner Lair Scott hatte eine Online-Umfrage organisiert, in der er als Zeichen der Toleranz gegenüber Homosexuellen die Hochzeit der Figuren fordert. Bis Freitagmittag hatten bereits mehr als 7000 Menschen die Petition unterzeichnet.

„Wir verlangen von der Sesamstraße nichts Geschmackloses oder Respektloses. Es kann auf eine sehr geschmackvolle Art und Weise unternommen werden. Lasst uns Toleranz denen gegenüber lehren, die anders sind“, schrieb Lair Scott auf der Webseite change.org.

"Lasst Bert und Ernie Freunde bleiben"

Ernie und Bert wurden vor 40 Jahren von Jim Henson, dem Erfinder der Sesamstraße, ins Leben gerufen. Die zwei plüschigen Puppen teilen sich eine Wohnung und ein Schlafzimmer, tragen beide gestreifte Pullis, aber sind charakterlich gänzlich verschieden. So war Ernie stets der naive und liebenswürdige Tollpatsch, während Bert eher schroff und langweilig wirkte. Das Duo soll nach Angaben von Pressesprechern der Sesamstraße Vorschulkindern beweisen, dass man sich auch gut mit denen befreunden kann, die anders sind als man selbst.

Inzwischen wurden als Reaktion auf Scotts Petition weitere Online-Umfragen gestartet, die sich gegen die Homo-Ehe der beiden Puppen aussprechen. „Lasst Bert und Ernie in Ruhe“ und „Erhaltet die Unschuld der Sesamstraße - Lasst Bert und Ernie Freunde bleiben“ konnten bisher allerdings noch nicht einmal 100 Unterschriften sammeln.