Noch zwei Tage können die Stuttgarter sich an der Wahl zum Stuttgarter Burger 2016 beteiligen - knapp 7000 Stimmen wurden bereits abgegeben. Dabei wird mit harten Bandagen gekämpft, berichtet Initiator Michael Weh.

Stuttgart - Saftiges Hackfleisch mit würziger Soße, knackigem Salat, Zwiebeln und Gurken zwischen zwei leckeren Brötchenhälften - offensichtlich läuft vielen Stuttgartern beim Gedanken an Burger das Wasser im Mund zusammen. Die Wahl zum Stuttgarter Burger 2016, bei der seit 4. Februar im Internet abgestimmt werden kann, zählt bislang immerhin knapp 7000 Votes. Noch bis Donnerstag 23.59 Uhr können Burgerbegeisterte ihre Stimme abgeben und unter 64 Restaurants aus Stuttgart und der Region wählen. Dabei sind Mehrfachnennungen möglich.

 

Offenbar wird mit harten Bandagen gekämpft: "Es gab bereits Manipulationsversuche", berichtet Initiator Michael Weh, der seit 2013 den Blog stuttgarterburger.de betreibt. Wer dahintersteckt, ist Weh zufolge unklar. Das Abstimmungsergebnis werde dadurch aber nicht verfälscht, versichert der 42-Jährige, der sämtliche Daten genau dokumentiert hat und die Abstimmung um die manipulierten Abgaben bereinigt.

Alles begann mit einer schlechten Erfahrung

Die TopTen der beliebsten Stuttgarter Burger-Restaurants werden von Weh schließlich mit einem Aufkleber für die Tür ausgezeichnet. "Die Resonanz der Betreiber ist gut. Ich habe sogar schon Plakate in einigen Restaurants gesehen, mit denen auf das Voting aufmerksam gemacht wird", sagt Weh nicht ohne Stolz. Die Abstimmung, die sich vor allem über Soziale Netzwerke wie Facebook verbreitet, sei insbesondere für kleine Betriebe interessant. "Das ist natürlich kostenlose Werbung."

Weh, der hauptberuflich eine Agentur für digitale Medien betreibt, hat für sein Burger-Voting den Lieferservice foodora als Sponsor ins Boot geholt. Kostendeckend sei die Aktion für ihn trotzdem nicht, verrät er. Was also bewegt ihn, einen solchen Aufwand zu betreiben? Neben der Liebe für Burger steckt dahinter auch die Motivation, den eigenen Burger-Blog bekannter zu machen. "Durch die Aktion habe ich inzwischen über 1000 Likes", freut sich Weh.

Sein Blog entstand nach einem enttäuschenden Besuch eines Burger-Restaurants in der Region. "Da habe ich mich gefragt, was es an besseren Angeboten in Stuttgart gibt", erzählt er. Anfangs veröffentlichte er seine Ergebnisse über eine Facebook-Gruppe. Nach einem Bericht in Kessel.TV wurde die Resonanz derart groß, dass Weh seinen Blog ins Leben rief. Wie viele Burger er seitdem gestestet hat, weiß er nicht genau. "Auf jeden Fall die von den Restaurants, die derzeit zur Abstimmung stehen. Es ist aber nicht so, dass ich täglich Burger esse", betont er. "Höchstens einmal die Woche, wenn überhaupt." Inzwischen ist Wehs Blog so bekannt, dass er zahlreiche Anregungen und Tipps von Burger-Freunden erhält.

Leidenschaft als wichtigste Zutat

Wenn er einen Burger testet, tut er das immer zweimal. "Die Qualität halten zu können ist ein bedeutendes Kriterium für ein gutes Restaurant", erklärt Weh. Seine wichtigste Erkenntnis lautet jedoch: "Der beste Burger entsteht aus Leidenschaft." So konnten ihn sogar zwei Gastronomie-Quereinsteiger jüngst von ihrem Produkt überzeugen - weil sie mit Herz und Seele bei der Sache waren. Das schmeckt man. Doch natürlich, ergänzt Weh, komme es auch auf frische Zutaten an. "Kein Tiefkühlhackfleisch." Und: "Das Brötchen muss halten, es darf nicht zu matschig, aber auch nicht zu trocken sein." Ausgefallene Kreationen dagegen braucht es nicht, um den Burger-Tester zu überzeugen.

Welche Restaurants momentan das Voting anführen, verrät Weh nicht. "Natürlich wird diese Abstimmung in erster Linie eine über den beliebtesten Burger - um wirklich den besten zu küren, müssten die Tester ja wirklich die Burger aller Restaurants gegessen haben", gibt er zu bedenken. Dennoch: Er kann die bisherigen Platzierungen durchaus nachvollziehen.

Weh selbst stellt in seinem Blog keine TopTen-Listen mehr zusammen. Das führe sonst immer zu Diskussionen. Trotzdem interessiert ihn, wie ein Burger-Ranking in Stuttgart derzeit aussieht - daher der öffentliche Aufruf zum bewerten der Burger. 2014 hat Weh schon einmal eine Abstimmung initiiert. Dabei ging jedoch aufgrund der großen Resonanz der Doodle-Server in die Knie. Bei 1000 Stimmen musste die Abstimmung abgebrochen werden.

Für die Zeit nach der Wahl zum Stuttgarter Burger 2016 hat Michael Weh schon neue Pläne: Dann soll es um Maultaschen gehen.

Auch die Stuttgarter Nachrichten haben Burger getestet - hier das Ergebnis.