Im Weinland Württemberg wird Online-Tasting immer beliebter. Kenner klicken sich ins Streaming des Pressehauses ein und lassen sich Weinpakete nach Hause schicken. Jetzt war das Winzerpaar Hirschmüller aus Lauffen zu Gast bei Holger Gayer.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart/Lauffen - Guter Wein wird noch besser, wenn man ihn in angenehmer Gesellschaft trinkt. Auch in der Pandemie muss keiner allein bleiben beim Genießen. Die Weinwelt geht neue Wege – und viele staunen, wie schön man sogar virtuell seine Sinne öffnen kann. Der Trend, der immer mehr Freunde findet, ist einfach erklärt: Man bleibt daheim, hat sich ein Weinpaket mit der Post schicken lassen – und gelangt dank digitaler Technik zum Gemeinschaftserlebnis.

 

Holger Gayer, der Gastgeber des Online-Tastings aus dem Pressehaus Stuttgart, der sich über eine immer weiter wachsende Fangemeinde freuen kann, erklärt die „Spielregeln“: Der lehrreiche Genuss steht an erster Stelle! Nein, es gehe nicht darum, alle sechs Flaschen auszutrinken, die im Paket waren und die besprochen werden. „Wer geöffneten Sekt in den Kühlschrank stellt, sollte aber nicht einen Löffel in die Flasche stecken“, rät Önologin Wiebke Hirschmüller an diesem Abend, „Sekt muss richtig verschlossen sein und aufrecht im Kühlschrank stehen.“

Sekt macht aus jedem Anlass einen besonderen Moment

Mit ihrem Mann Tobias Hirschmüller, ebenfalls ein Önologe – beide haben 2013 das Wein- und Sektgut Hirschmüller in Lauffen am Neckar gegründet – stimmt sie ein Loblied aufs Prickeln an: Sekt mache aus jedem Anlass einen besonderen Moment. Der wichtige Tipp des Paares lautet: Sekt sollte im großen Schluck getrunken werden, weil das „Mundgefühl“ dann optimal ist.

Weinkolumnist Holger Gayer, Chef vom Dienst der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten, will nicht widersprechen. Denn den Perlage Blanc Extra Brut Winzersekt, von Tobias Hirschmüller persönlich wochenlang abgerüttelt, stuft er als „Höhepunkt“ ein. Sekt muss nicht immer den Abend eröffnen, lautet eine Botschaft des sympathischen Winzerpaares, Sekt kann auch das Essen begleiten oder wie beim Pressehaus-Tasting einen wunderschönen Abend perfekt beenden.

Beim Studieren haben sich die beiden kennen gelernt

Ein gut aussehendes Paar präsentiert die Ergebnisse seiner Arbeit im Studio S des Pressehauses. Es sind zwei Weinliebhaber, die sich beim Studieren kennen und beim gemeinsamen Aufenthalt zwecks Weinfortbildung in Kalifornien lieben gelernt haben: ein im Weinbau verwurzelter Schwabe und eine Hannoveranerin mit neuen Ideen tun alles, um meist aus Burgundersorten das Beste herauszuholen. Die Gespräche drehen sich um Steillagen, um die Bedeutung des Wetters für einen guten Jahrgang, um Muschelkalkböden und um die Vorfreude des Paares, inmitten der Weinberge einen Neubau fürs Weingut zu planen.

Am 16. März geht es mit dem Collegium Württemberg weiter

Die Online-Veranstaltungen erlauben sogar mehr als analoge Weinproben: Man wird an diesen Abenden auch noch zu einem Besuch in die Weinberge und ins Weingut eingeladen, dank der Filme von Ingo Dalcolmo. Aufgrund des großen Erfolgs des digitalen Pressehaus-Tastings (Projektleitung: Nico Bosch) sind weitere Termine geplant: Am 16. März, 19 Uhr, folgt das Collegium Württemberg, und am 31. März, 19 Uhr, das Weingut der Stadt Stuttgart. Die Pakete dafür kann man ab sofort bestellen unter: https://abo.stuttgarter-zeitung.de/Produktwelt/Veranstaltungen/. Die Weinprobe mit dem Wein- und Sektgut Hirschmüller ist weiterhin abrufbar bei Youtube unter: https://youtu.be/Ji9VlG_nGLs.