Am Samstagabend war es endlich so weit: der Nachfolger des Café Bohème im Fluxus hat eröffnet. Das Café Holzapfel schafft eine grüne Oase mitten in der Stadt.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Die Trauer über die Schließung des beliebten Café Bohème wich am Samstag einer neugierigen Spannung - am Abend wurde der zentral gelegene Gastrobetrieb in der Fluxus Temporary Mall neu eröffnet. Doch was konnte man erwarten, von einer Café-Nachfolge mit dem Namen Holzapfel? Wie sich herausstellte, einiges. Denn nicht nur die Menschenmenge, die sich beim Opening in die neugestalteten Räumlichkeiten drängelte, beweist, dass im Fluxus etwas gutes Neues entstanden ist. Auch das Ambiente und der neue Look aus weißen Wänden, Plfanzenkörben und einer Lichtdecke, die tagsüber an ein Gewächshausdach erinnert, begeistert.

 

Frisch, clean und hell

Dem Vintage-Thema bleibt man bei der Café-Bar-Kombi mit ausgewählten Designer- und Flohmarktmöbeln weitestgehend treu und doch hat sich viel verändert. „Wir wollten etwas Frisches, Helles und Cleanes, aber trotzdem auch einen Ort schaffen, an dem man sich wohlfühlt und verweilen möchte - eine kleine Oase mitten in der Stadt“, beschreibt Nina Holzapfel, die das Café zusammen mit ihrem Bruder Moritz leitet, ihr Konzept, das sich bei einem Pitch durchgesetzt hat. Mit der Bestuhlung und der Deko sei man allerdings noch nicht ganz fertig, da werde in den nächsten Wochen noch mehr hinzukommen. Besonders wichtig ist den Geschwistern, die beide lange und selbstständig in der Modebranche gearbeitet haben, dass man in ihrer Ruhe-Oase auch herzlich bedient wird. „Beim Personal wollten wir Leute, die nicht zu cool und sich nicht zu schade sind, nett zu den Gästen zu sein“, so Nina.

Den oberen Bereich des Cafés hatten die beiden zunächst vor zu integrieren, doch dies stellte sich letzendlich unter anderem aufgrund des langen Wegs als zu schwierig dar. Also bleibt der Teil seperat und wird in Zukunft für Events, Ausstellungen oder Schulungen genutzt. „Wer will, darf auch gern eine Yoga-Stunde dort abhalten oder auch einfach nur seinen Geburtstag da feiern - alles ist möglich“, betont Nina. Der Alltag bzw. das alltägliche Geschehen würde sich aber nur im unteren Bereich abspielen.

Trauer weicht Freude

Auch für Nina und Moritz war die Schließung des Café Bohème ein regelrechter Schock, hatten sie doch beide dort gearbeitet und waren gerne Teil des Teams. „Aber jetzt freuen wir uns eben auch. Es ist total aufregend, weil wir eigentlich keine Gastronomen sind, sondern so Mode-Leute. Aber wir haben voll Bock drauf. Wir sind beide sehr offene Menschen und wollten uns neu ausprobieren und da ist das Fluxus einfach auch eine super Plattform.“