Der polnische Regisseur Krzysztof Warlikowski zeichnet Iphigénies Blutspur bis heute nach – mit einer genialen Grundidee, einem starken Ensemble und dem eminenten Dirigenten Stefano Montanari. .

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Dreizehn Jahre alt ist die Sicht des polnischen Regisseurs Krzysztof Warlikowski auf Christoph Willibald Glucks Reformoper „Iphigénie en Tauride“, in der mehr Mozart steckt, als man denken sollte. Seinerzeit bereits vom amtierenden Stuttgarter Intendanten Viktor Schoner für die Opéra National in Paris programmiert, hat Warlikowskis Sicht, reanimiert an der Staatsoper Stuttgart, keinerlei Staub angesetzt – im Gegenteil. Weniger Warlikowski war immer mehr als der heute mitunter metaphorisch und visuell Überbordende. Um Iphigénies Blutspur bis heute nachzuzeichnen, reichen dem Regisseur eine geniale Grundidee, ein Ensemble von höchster Geschlossenheit, ein eminenter Dirigent (Stefano Montanari) sowie sieben Statistinnen, die nicht weniger auf die Stuttgarter Bühne bringen als ihr Leben. Morgen mehr.