„Rusalka“ an der Stuttgarter Staatsoper ist eine von Bastian Kraft glänzend und geistvoll in Szene gesetzte Auseinandersetzung mit Geschlechterbildern und ihrem Bild in der Oper.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Mit Wasserwesen – es waren Richard Wagners Rheintöchter - begann im vergangenen Jahr die neue Spielzeit an der Stuttgarter Staatsoper. Mit Wasserwesen geht sie langsam zu Ende: „Traulich und treu ist’s nur in der Tiefe“ hieß es am Schluss von „Rheingold“, dem Vorabend im „Ring des Nibelungen“. Wie eine Paraphrase (oder Antwort) darauf hören sich jetzt anfangs die Warnungen des Wassermannvaters (mächtig und sensibel: Goran Juric; Double: Alexander) gegenüber seiner verliebten Elfentochter Rusalka an, die sich in Antonin Dvoraks gleichnamiger Oper mit den in seinen Augen „sündigen“ und sterblichen Menschen einlassen will.