Während der 14-monatigen Umbauphase fanden die Vorstellungen in einem Provisorium am Rheinufer – der sogenannten Rheinoper Mobil (ROM) – statt. Zuvor hatte die Stadt darüber nachgedacht, den Spielbetrieb in die Duisburger Filiale der Rheinoper umzulenken. Schließlich entschied man sich aber für die Interimslösung neben dem nordrhein-westfälischen Landtag. Der topfförmige Bau wurde nach dem Muster des Shakespeare’schen Globe Theatres für 1,5 Millionen Euro erstellt und umfasste 900 Sitzplätze – 500 weniger als das Stammhaus. Die Zuschauer genossen die Arien auf Holzbänken, die Aufführungen wurden mangels vorhandener Bühnentechnik auf das Wesentliche reduziert.

 

Nach der Wiedereröffnung der Rheinoper wurde die ROM an die Gemeinde Rietberg im Kreis Gütersloh verkauft, die sie für die Landesgartenschau 2008 nutzen wollte. Statt des erhofften Verkaufserlöses von rund einer Million Euro landeten aber letztlich nur 500 000 Euro im Düsseldorfer Stadtsäckel. Für die Oper selbst entpuppte sich die Interimszeit als Minusgeschäft: Rund 2000 Abonnenten kehrten dem Haus den Rücken. Köln
Die Kölner Oper, erbaut 1957 nach den Plänen des Architekten Wilhelm Riphahn und ebenfalls unter Denkmalschutz stehend, wird seit 2012 umfangreich saniert und renoviert. So soll etwa die Akustik verbessert, die Bühnentechnik modernisiert und das Haus barrierefrei gestaltet werden. Die Kosten für die Um- und Neubauarbeiten sollten 252 Millionen Euro betragen. Während der auf 40 Monate veranschlagten Schließzeit mietete die Stadt den Musical Dome in der Nähe des Hauptbahnhofs als Ersatzspielstätte an. In der mit einer blauen Polyesterhaut bespannten Stahlkonstruktion, in der sonst die Fans der leichten Muse zu Hause sind, werden seither Arien geschmettert. Der Musical Dome verfügt mit rund 1750 Sitzplätze über mehr Kapazität als die Oper (1350).