Kontrovers wird in Stuttgart über die Sanierung und Erweiterung der Oper diskutiert. Der Umbau von Opernhäusern hat sich in der ganzen Republik als problembehaftet entpuppt, wie Beispiele aus Düsseldorf, Köln und Berlin zeigen.

Stuttgart - Noch immer wird in Stuttgart kontrovers über die millionenschwere Sanierung und Erweiterung der Oper diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wo während der auf mindestens fünf Jahre geschätzten Umbauphase die Inszenierungen über die Bühne gehen sollen. Im Gespräch sind derzeit zwei Varianten: die Erstellung einer Interimsoper anstelle des Eckensees oder aber der Bau einer Spielstätte entlang der Schillerstraße zwischen dem Hotel am Schlossgarten und dem Königin-Katharina-Stift. Beide Varianten sind nicht nur bei Natur- und Umweltschützern, sondern auch in der Bürgerschaft heftig umstritten. Wie andere Großstädte in der Republik mit der Sanierung ihrer Opernhäuser umgegangen sind und welche Fallstricke sich daraus ergeben haben, zeigt ein Blick über die Landesgrenzen hinaus. Düsseldorf
Die ebenfalls denkmalgeschützte Deutsche Oper am Rhein hat ihre Sanierung in der Spielzeit 2006/2007 hinter sich gebracht. Unter anderem bekam das Gebäude eine neue Lüftungsanlage, eine moderne Brand- und Sicherheitstechnik, einen roten Teppichboden sowie gepolsterte Sessel verpasst. Die Sanierung war freilich wesentlich weniger umfangreich als jene, die nun für den Littmann-Bau in Stuttgart geplant ist: Die Kosten beliefen sich auf 30 Millionen Euro, in Stuttgart ist von 400 bis 600 Millionen Euro die Rede. Gleichwohl kam es zu Problemen: Die Stadt Düsseldorf kündigte wegen Nachforderungen in Millionenhöhe den Bauvertrag und beauftragte eine andere Firma mit der Fertigstellung der Arbeiten. Mit halbjähriger Verzögerung wurde das Haus im August 2007 wiedereröffnet.