Opfer des Polizeieinsatzes Das Verfahren wurde eingestellt
Was der 67-Jährige bekommen hat, war eine Anzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, weil er einen Stein auf ein Einsatzfahrzeug geworfen haben soll. Mitte April wurde das Verfahren eingestellt, weil kein Schaden nachgewiesen werden konnte und weil Dietrich Wagner durch seine Erblindung ohnehin bereits hart getroffen ist. Der Rentner spricht von "korrupter Polizei und korrumpierten Staatsanwälten" und sieht den Polizeieinsatz als "vorsätzliche Schlacht des Staatsapparates gegen seine Bürger".
Der Stuttgarter Polizeisprecher Olef Petersen, der schon dutzendfach mit diesen Vorwürfen konfrontiert wurde, erwidert unermüdlich: "Die Polizei hat die Demonstranten vor dem Wasserwerfereinsatz fast eine Stunde lang dazu aufgefordert, den Platz freizumachen." Er sagt auch, dass die Polizei noch immer das Gewaltmonopol im Staat innehat. Und er drückt mehrfach sein Bedauern über die Verletzten aus.
Hoffen auf außergerichtliche Einigung
Dietrich Wagner hat Strafanzeige erstattet, gegen die Einsatzleitung und den beteiligten Polizisten im Wasserwerfer, den sein Anwalt noch immer zu ermitteln versucht. "Wir wissen inzwischen, welches Fahrzeug es war, aber nicht wer gezielt hat", sagt Frank-Ulrich Mann, der von den Parkschützern vermittelt wurde, weil er Erfahrung hat in der Verteidigung von Nichtregierungsorganisationen. Olef Petersen sagt, dass mit einem Wasserwerfer dieses Typs punktgenaues Zielen überhaupt nicht möglich sei.
Frank-Ulrich Mann verteidigt fünf bei dem Polizeieinsatz Verletzte und will für alle eine Schadenersatzklage einreichen. Vorerst aber hoffen er und Dietrich Wagner auf die Einsicht der neuen Landesregierung und auf eine außergerichtliche Einigung. Wie auch immer die Verhandlungen ausgehen, Dietrich Wagner wird weiter jeden Montag demonstrieren. "Ich habe schon in der ersten Nacht im Schlossgarten so viele interessante Menschen getroffen wie die vergangenen Jahre nicht mehr."
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