Opposition SPD moniert Strobls Mitgliedschaft in Bundestag und Bundesrat

Vize-Regierungschef Strobl sieht seine politische Zukunft in Stuttgart. Aber noch hat er ein Bein in Berlin. Für die oppositionelle SPD ist das kritikwürdig.
Stuttgart - Die SPD hat die Doppelmitgliedschaft von Vize-Regierungschef Thomas Strobl (CDU) in Bundestag und Bundesrat kritisiert. Der Vize-Chef der SPD-Landtagsfraktion, Sascha Binder, führte dazu am Dienstag in Stuttgart juristische und politische Gründe an. So sehe die Geschäftsordnung des Bundesrates vor, dass ein Politiker nicht gleichzeitig Mitglied des Bundestages und der Länderkammer sein dürfe, sagte Binder der Deutschen Presse-Agentur. Die neue grün-schwarze Landesregierung hat Strobl bereits als Mitglied des Bundesrates entsandt.
Ein CDU-Sprecher wies den Vorwurf zurück. Strobl werde seine Bundesratsmitgliedschaft so lange nicht ausüben, bis er sein Bundestagsmandat zurückgegeben hat. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mitglieder des Deutschen Bundestages, die zugleich Mitglied einer Landesregierung sind, beide Funktionen - jedenfalls eine Zeit lang - parallel wahrnehmen.“ In der 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestags sei zum Beispiel Peter Müller (CDU) mehr als einen Monat zugleich Bundestagsabgeordneter und Ministerpräsident des Saarlandes gewesen.
Frage nach Vertrauensverhältnis zwischen Strobl und CDU-Fraktion
SPD-Mann Binder hatte unter anderem argumentiert: „Wenn Herr Strobl sich voll und ganz auf das Land konzentrieren will, dann kann er sein Mandat im Bundestag gar nicht ordentlich ausführen.“ Die Sitzungswochen des Bundestags überschnitten sich terminlich mit denen des Landtags und den Sitzungstagen des Kabinetts. Zudem stelle sich die Frage, wie es um das Vertrauensverhältnis zwischen Strobl und der CDU-Fraktion im Landtag bestellt sei. Offenkundig sei es so zerrüttet, dass sich Strobl bis zur Sommerpause die Option offenlasse, zurück in die Bundespolitik zu wechseln, meinte Binder.
Er spielte damit auf einen Konflikt an, der vergangene Woche vor der Wahl von Winfried Kretschmann (Grüne) im Landtag zum Ministerpräsidenten hochgekocht war. Strobl hatte erklärt, dass er sein Bundestagsmandat zeitnah, auf jeden Fall aber vor der Sommerpause, niederlegen wolle.
Unsere Empfehlung für Sie

Project Gecko Auch Verfassungsschützer trainieren bei Privatfirma
Nicht nur Polizeibeamte haben bei „Project Gecko“ für den Einsatz trainiert. Die Notwendigkeit solcher externer Kurse bestreitet das Innenministerium nach wie vor. Den Firmenchef hat auch Israel im Blick.

Corona-Gegner Mehr als 700 Corona-Demos im Südwesten
Der Verfassungsschutz attestiert „Querdenkern“ ein hohes Maß an Staatsfeindlichkeit, heißt es in einer Antwort von Innenminister Thomas Strobl auf eine Initiative der Grünen.

Corona-Regeln in Baden-Württemberg Neue Maskenpflicht könnte ab Samstag schon greifen
Wann machen die Schulen in Baden-Württemberg wieder auf? Und ab wann müssen wo medizinische Masken getragen werden? Das Land verarbeitet nun die neuen Corona-Beschlüsse. Ein Überblick.

Hochschulen wollen digitaler werden „Die Unis könnten einen Sprung machen“
Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, der Hohenheimer Rektor Stephan Dabbert, ruft das Land zu einem jährlichen Sonderprogramm von 100 Millionen Euro auf, damit die Universitäten international aufholen. Bei den Prüfungen zeigen sich allerdings die Grenzen der Digitalisierung.

Meistertitel in Baden-Württemberg Neue Prämie von 1500 Euro für Handwerksmeister
Ein Meistertitel ist in vielen Handwerksberufen Voraussetzung, um einen Betrieb führen zu können. Den Titel zu bekommen, ist allerdings weder leicht noch günstig. Eine Prämie soll Anerkennung und Ansporn zugleich sein. Aber nicht alle bekommen sie.

Neue Corona-Maßnahmen im Südwesten Abgeordnete streiten über Verschärfung des Lockdowns
Auch im Südwesten soll der Lockdown bis zum 14. Februar verlängert werden. Bei der Bildung zeichnet sich allerdings ein Sonderweg ab. Grundschulen und Kitas sollen bereits ab 1. Februar wieder schrittweise öffnen.