Orang-Utan-Damen aus der Stuttgarter Wilhelma sollen künftig in anderen Zoos zum Erhalt der seltenen Menschenaffenart beitragen. Damit die Partnerwahl glückt, haben die Zoologen erstmals ein „Video-Dating“ eingesetzt.

Stuttgart - Bisher ist der Nachwuchs bei den Orang-Utans im Zoologisch-Botanischen Garten ausgeblieben. Mittels „Video-Dating“ sollen jetzt zwei in der Stuttgarter Wilhelma beheimatete Menschenaffen-Damen ihre Wunschpartner finden. Erstmalig haben die Zoologen den Orang-Utans Sinta und Conny Videos ihrer „Zukünftigen“ gezeigt, um herauszufinden, ob sich die Zuchtpaare sympathisch sind, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Wegen der guten Erfolgsaussichten, die sich daraus ergaben, konnte Sinta auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) in einen belgischen Zoo vermittelt werden. Conny soll in den nächsten Wochen zu ihrem Partner in den Tierpark Hagenbeck nach Hamburg ziehen.

 

„Ob es vor Ort dann Liebe auf den zweiten Blick wird, müssen wir abwarten“, sagte Marianne Holtkötter, Kuratorin für Menschenaffen in der Wilhelma. Für Orang-Utans spiele das Aussehen bei der Partnerwahl offenbar wie bei uns Menschen eine wichtige Rolle. In ihrer Heimat, den südostasiatischen Regenwäldern, sind die rothaarigen Menschenaffen oft allein unterwegs und schließen sich nur zeitweise mit Artgenossen zusammen. „Idealerweise können sich Orang-Utan-Frauen ihren Mann aussuchen“, so die Kuratorin.

Das "Video-Dating" sei für die Verantwortlichen zumindest ein zusätzlicher Anhaltspunkt, ob es etwas werden könne mit den jeweiligen Zuchtpartnern, teilte der Zoo mit.