Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

Die einzige Zahl, die im spanischen Transplantationssystems leicht nach unten weist, ist die der Lebendspenden zwischen engen Verwandten oder Lebenspartnern. Vermutlich liegt dieser Rückgang daran, dass die Aussicht, in absehbarer Zeit das Spenderorgan eines Verstorbenen zu erhalten, im Laufe der Jahre immer besser geworden ist. Etwa 30 Prozent derjenigen, die bereit wären, einem geliebten Menschen ihre Niere zu spenden, müssen darauf wegen Unverträglichkeiten beim Empfänger verzichten.

 

Ein Ausweg ist die Überkreuzspende: Zwei Paare werden zusammengebracht, um die Niere des Gesunden jeweils dem Partner des anderen zu spenden. In Deutschland ist das verboten. Mindestens in einem Fall hat sich deswegen schon ein deutsches Paar auf den Weg nach Barcelona gemacht, um hier an einer Überkreuzspende teilzunehmen. „Mich bekümmern diese legalen Hürden für ein ethisch angemessenes Verfahren“, sagt die ONT-Direktorin Domínguez-Gil.