Apropos Kirche: Die Aufträge aus Deutschland lassen nach. Die Kirchen haben weniger Geld und neue Gotteshäuser werden kaum noch errichtet. Hingegen seien Orgeln für Konzertsäle nach wie vor beliebt. „Wir haben jetzt eine große in Budapest gebaut. Da haben wir andere klangliche Konzeptionen. Dort muss ich keine singende Gemeinde begleiten“, erklärt Haap.

 

Doch nicht nur der Neubau ist ein Thema, sondern auch die Pflege. Orgeln werden alle 25 Jahre generalüberholt und etwa alle drei bis vier Jahre gestimmt. Die Firma Mühleisen hat einige hundert Stimmverträge in ganz Deutschland. Die Arbeit geht den Fachleuten in Leonberg also nicht aus. Dabei ist es durchaus schwierig, qualifizierte Mitarbeiter und genügend Nachwuchs zu bekommen. „Wir erhoffen uns von der Weltkulturerbe-Auszeichnung mehr Aufmerksamkeit für unseren Berufsstand“, sagt der Orgelbaumeister. Jessica Mayer ist sich inzwischen sicher, dass sie „auf jeden Fall“ weitermachen will. Das Orgelspielen ist ihr Hobby, der Orgelbau wird ihre Profession.