Der erste Herbststurm, der am Wochenende auch über die Region Stuttgart hinweg gezogen ist, hat einige Schäden verursacht. In Denkendorf im Kreis Esslingen sind zwei Kleinlaster umgekippt.

Stuttgart - Der Herbststurm, der am Sonntag über Baden-Württemberg hinweggezogen ist, hat auch im Landkreis Esslingen zu Schäden geführt. Am schlimmsten getroffen hat es die Raststätte Denkendorf an der Autobahn A 8. Dort stürzten gegen 14 Uhr zwei Kleinlaster auf die Seite. Dabei wurden die Insassen – eine 27-jährige Frau und ein 33-jähriger Mann – verletzt. Zudem schob die Sturmböe zwei Mercedes-Benz und einen Renault seitlich zusammen. Mehrere Fahrzeuge wurden durch umherfliegende Teile beschädigt, Aus der Verankerung gerissene Verkehrszeichen blockierten die Fahrbahn der Rastanlage. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 80 000 Euro.

 

In Denkendorf selber hielt ein Baum der Windkraft nicht stand und knickte ebenso um wie ein weiterer Baum in Lenningen, der eine Straße blockierte. Eine leichte Beute für den Wind waren auch verschiedene Baugerüste in Denkendorf und Wendlingen. In Nürtingen wiederum würden die Stühle einer Gaststätte durch den Sturm umhergeweht. Nach den Erkenntnissen der Polizeidirektion Reutlingen gab es durch den Sturm aber glücklicherweise keine weiteren Verletzten. Zwischen Marbach und Affalterbach (Kreis Ludwigsburg) kippte ein Baum auf die Landstraße, verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr räumte den Stamm und die Äste von der Strecke.

Tanne stürzt auf ein Haus

Auch aus dem Kreis Böblingen meldet die Polizei zahlreiche umgestürzte Bäume, Verkehrszeichen und Baustellenabsperrungen. Straßen mussten gesperrt werden, die Polizei und die Feuerwehr war im Dauereinsatz, berichtet das Polizeipräsidium.

So fiel am Nachmittag in Weil der Stadt eine Tanne auf ein Haus. Die Feuerwehr rückte an und zersägte den Baum, um ihn entfernen zu können. Die Kreisstraße nach Malmsheim war während des Einsatzes gesperrt. Auch in Grafenau begrub ein Baum ein Haus samt Garage und dem darin geparkten Auto unter sich. Das Gebäude sei beschädigt worden, allerdings sei es noch bewohnbar, berichtete ein Polizeisprecher. Der Baum musste von der Feuerwehr gefällt werden. Von Überflutungen sei der Kreis Böblingen weitgehend verschont geblieben, so der Polizeisprecher. Die entsprechenden Meldungen seien eher aus dem Kreis Ludwigsburg eingegangen.

Autofahrer haben einen Schutzengel

In Brainkofen (Ostalbkreis) wurden bis zu 30 Häuser durch eine örtlich eng begrenzte Orkanböe beschädigt. Der Schwerpunkt lag nach Polizeiangaben in der Täferroter Straße. Dort wurden die Dächer von zwei landwirtschaftlichen Gebäuden jeweils bis zur Hälfte abgedeckt. An mehreren anderen Häusern wurden kleinere Dachflächen vom Wind heruntergerissen. Zwei Autos wurden durch herumfliegende Teile und Dachplatten beschädigt. Die Täferroter Straße ist weiterhin durch den Bauhof gesperrt, da eventuell noch Dachziegel herabfallen können.

Zwischen Schwäbisch Gmünd und Großdeinbach hatten einige Autofahrer einen Schutzengel. Innerhalb kürzester Zeit fielen dort auf Höhe Kleindeinbach mindestens fünf Bäume auf die Fahrbahn der K3268. Für einige Autofahrer war es nicht mehr möglich, weiterzufahren, da sowohl vor als auch hinter ihnen Bäume die Fahrbahn blockierten. Glücklicherweise wurden keine Fahrzeuge oder Personen durch die umstürzenden Bäume erwischt. Trotz Zusammenarbeit der Feuerwehr Schwäbisch Gmnünd und der Straßenmeisterei dauerte es rund anderthalb Stunden, bis die Fahrbahn wieder komplett frei war.

Ansonsten kam es im gesamten Ostalbkreis vereinzelt zu kleineren Schäden. Einzelne Äste auf der vierspurigen B29 zwischen Schwäbisch Gmünd und Lorch waren schnell wieder beseitigt. Es kam dadurch zu keinen Unfällen. Die Baustellenbeschilderung zwischen Mögglingen und Aalen, die durch den Wind umgestürzt war, konnte ohne Beschädigungen wieder aufgestellt werden.

Umgestürzte Bäume und überschwemmte Straßen

Die Polizei berichtet auch aus anderen Regionen des Landes von Überflutungen, umgefallenen Bäumen oder Baugerüsten und zeitweise gesperrten Straßen. Auf dem Bodensee wurde der Katamaran-Verkehr zwischen Konstanz und Friedrichshafen eingestellt. Auf die Oberleitungen der Höllentalbahn im Südschwarzwald stürzten zwei Bäume, die Strecke blieb drei Stunden gesperrt.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg wurde ein Mensch verletzt, als ein Baum auf sein Auto fiel. Weitere Einzelheiten wusste der Polizeisprecher am Sonntagnachmittag zunächst nicht. Innerhalb kürzester Zeit seien etliche Notrufe eingegangen, die mit einem Unwetter zusammenhingen. So habe es einige Unfälle aufgrund des schlechten Wetters mit orkanartigen Böen und viel Regen gegeben. Ähnliches meldeten die Einsatzkräfte aus dem Bereich Reutlingen.

Beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Tuttlingen gingen am Sonntagnachmittag rund dreißig Notrufe wegen witterungsbedingter Vorfälle ein. Besonders im Schwarzwald-Baar-Kreis, dem Landkreis Tuttlingen und dem Zollernalbkreis seien zahlreiche Bäume umgestürzt, Verkehrsschilder beschädigt sowie Straßen überschwemmt worden. Menschen kamen bislang nicht zu Schaden. Lediglich in Trossingen (Landkreis Tuttlingen) gab es nennenswerten Sachschaden zu beklagen. Ein Baum stürzte auf ein Haus und beschädigte dieses sowie ein in der Nähe geparkten Autos. Der Sachschaden wird auf circa 4.000 Euro geschätzt.