Bei der Flachter Ortsdurchfahrts-Sanierung ist Halbzeit. Jetzt gibt es Streit um die Umfahrung.

Weissach - Die Sanierung der mitten durch Flacht verlaufenden Ortsdurchfahrt hält das Rathaus und die Behörden auf Trab. Mitte Juni 2017 war Spatenstich für die Maßnahme, die angekündigte Fertigstellung Ende dieses Jahres kann die Baufirma – Stand jetzt – wohl einhalten. Damit ist jetzt Halbzeit für das Drei-Millionen-Euro-Projekt.

 

Der erste Teil der Ortsdurchfahrt, der Teil Richtung Rutesheim, ist seit April fertig. „Der längste und aufwendigste Bauabschnitt ist damit nach einigen, vor allem witterungsbedingten Verzögerungen abgeschlossen“, sagt Bürgermeister Daniel Töpfer. Ein leises Aufatmen ist da bei ihm zu hören, denn diese Maßnahme kostet ihn und seine Rathaus-Mitarbeiter einiges an Nerven. Die Umleitungen führen durch kleine Anwohner-Sträßchen, Unfälle häufen sich, Busse haben ständig Verspätung, Geschäfte sind teils nur zu Fuß erreichbar.

Ein leises Aufatmen

Und dann ist da noch der Streit um die Straßenlaterne. Der aber ist gelöst, die Laterne steht. Anwohner hatten sich beschwert, dass die Straßenlaterne ausgerechnet an der schmalsten Stelle des Gehwegs, etwa auf Höhe der Hausnummer 38 der Leonberger Straße, hingesetzt werde. Kein Durchkommen sei da mehr möglich, hatten sie befürchtet. Der Abstand zwischen Straßenlaternen aber ist gesetzlich geregelt, darum müsse die Lampe nun hier stehen, hatte Töpfer argumentiert.

Jetzt steht die Lampe – und man kann immer noch daran vorbeilaufen. Wie jetzt bekannt wurde, hätte die Gemeinde auch eine andere Lösung bevorzugt und die Lampe weiter nach hinten gesetzt – auf privaten Grund. „Hätten die Eigentümer unserem Vorschlag zugestimmt, hätten wir die Lampe gerne weiter zurückgesetzt“, bestätigt Bürgermeister Töpfer.

Diesem Streit ist nun ein Ende gesetzt, doch schon bahnt sich der nächste Streit an. Ende Mai soll der Bauabschnitt beim Flachter Edeka-Markt fertig werden. Anschließend beginnen die Bauarbeiter mit dem Bauabschnitt 5, der vom Edeka-Markt bis zur Einmündung Mönsheimer Straße reicht. Als Umleitungsstrecke hierfür waren der Hohweg und die Mönsheimer Straße angekündigt. Mit einer Ampelschaltung wollte man den Umleitungsverkehr durch diese engen Anliegerstraßen lenken.

Im Landratsamt Böblingen zieht man einen Feldweg in Betracht

Zuständig für die Ausweisung der Umleitungsstrecken ist das Landratsamt Böblingen. Dort erwägt man offenbar, den Verkehr über einen Feldweg, den Sandweg, führen zu lassen. Eine beidseitige Umleitung über den Hohweg und die Mönsheimer Straße sei nämlich nicht möglich. „Aktuell stimmen wir uns noch mit der Gemeinde Weissach ab, wie die Umleitung stattdessen ausgestaltet werden kann“, sagt Landratsamts-Sprecher Dennis Ritter auf Nachfrage unserer Zeitung. „In den Überlegungen spielt auch der Sandweg eine Rolle.“

Die Gemeinde prüfe derzeit, ob die Brücke, über die der Sandweg verläuft, stabil genug ist, heißt es aus dem Landratsamt. Bürgermeister Daniel Töpfer ist strikt gegen diese Lösung. Er befürchtet die Beschädigung dieses Feldwegs, wenn dort zweieinhalb Monate lang der Schwerlastverkehr fließt. „Wir sanieren für den Landkreis die Kreisstraße für drei Millionen Euro – und hinterher können wir noch den Feldweg sanieren“, empört sich Töpfer über diesen Vorschlag..

„Die Befürchtungen der Gemeinde Weissach, was etwaige Schäden am Feldweg angeht, sind uns bekannt“, sagt Landratsamts-Sprecher Ritter. Man wolle Weissach eventuell entgegenkommen, kündigt er an: „Da es sich um eine gemeinschaftliche Maßnahme handelt, werden wir von unserer Seite eine mögliche Kostenteilung prüfen.“

Wenn dann auch dieser Bauabschnitt 5 beendet ist, folgt abschließend im Herbst noch der Abschnitt zwischen der Rathausstraße und der Mönsheimer Straße. Danach sind die Arbeiten an der Straße fertig und die Gemeinde kann sich um die Gestaltung der Plätze kümmern. Das Weissacher Rathaus und das Landratsamt zeigen sich beide zuversichtlich, dass der Bauzeitenplan eingehalten wird und die Bauarbeiten Ende dieses Jahres fertig sind.