Das Areal zwischen der Straßburger Straße und der Colmarer Straße soll neu geordnet werden.

Zuffenhausen - Sie haben schon bessere Tage gesehen, die Gebäude, die gegenüber dem Ärztehaus an der Westseite der Ludwigsburger Straße stehen. Die meisten der Fassaden wirken schmucklos bis schmuddelig, biegt man in die Straßburger Straße, Colmarer Straße oder Böhringerstraße ein, wird der Eindruck nicht gerade besser. Das Areal ist Teil des Sanierungsgebiets Zuffenhausen 8, das der Stuttgarter Gemeinderat im Jahr 2009 festgelegt hatte und das insgesamt 18,4 Hektar groß ist. Grundlage für diesen Beschluss war das Ergebnis der vorbereitenden Untersuchungen, die es im Sommer 2007 gegeben hatte.

 

Die Stadt möchte Gewerbe ansiedeln

Die Stadt möchte die beiden Quartiere zwischen Colmarer Straße und Böhringerstraße sowie zwischen Böhringerstraße und Straßburger Straße neu ordnen und dort Gewerbe ansiedeln. „Es soll dort eine weitere Ergänzung zum Einzelhandel geben“, beschreibt Stadtteilmanager Torsten von Appen den Grundgedanken. Ähnlich äußert sich der Zuffenhäuser Bezirksvorsteher Gerhard Hanus: „Das wäre ein weiterer Schritt zum modernen Innenstadtzentrum für Zuffenhausen.“

Auch städtebaulich könnte sich einiges tun. Eine neue Straßenkante gegenüber dem Ärztehaus und der Stadtbahnhaltestelle, das erläutert Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, würde den Straßenraum optisch deutlich aufwerten. Dazu müssten allerdings einige Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. „Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen“, sagt Maurer. Momentan sei man noch damit beschäftigt, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Dass es einen potenziellen Investor gibt, räumt Stadtteilmanager Torsten von Appen ein. Wer das ist und wie die Planungen aussehen, ist laut von Appen allerdings noch lange nicht spruchreif.

Es gibt noch Stolpersteine

Dass es noch einige Stolpersteine auf dem Weg zur Umsetzung der Pläne gibt, darüber ist sich der Stadtteilmanager klar. Einerseits muss sich die Stadt zunächst mit den Eigentümern der Bestandsgebäude einigen, andererseits spielen aber auch Gründe des Umweltschutzes eine Rolle. Durch das Gebiet verlaufen nämlich zwei Frischluftschneisen, eine in Nord-Süd-Richtung, die andere von Osten nach Westen. Und auf die muss Rücksicht genommen werden. Dies wird wohl Auswirkungen auf die Gebäudehöhe haben, was wiederum schlecht für Investoren wäre. Je niedriger die Neubauten nämlich sind, desto weniger Nutzfläche stünde zur Verfügung. Momentan, das wird vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung bestätigt, gibt es intensive Gespräche sowohl mit den Eigentümern als auch mit möglichen Investoren. Einen konkreten Zeitplan gebe es aber noch nicht.

Sollte das Gebiet zwischen der Colmarer Straße und der Straßburger Straße tatsächlich eines Tages neu geordnet werden, dann hätte das eine positive Nebenwirkung: neue Spielhallen müssten draußen bleiben. Das soll dadurch erreicht werden, dass bei Gebäude-Modernisierungen Umnutzungen verhindert und bei Neuvermietungen von Gewerbeflächen Vergnügungsstätten von Vornherein ausgeschlossen werden.