Andreas Kessler von der Filmakademie Ludwigsburg darf sich Hoffnungen auf einen Oscar machen. Sein Film „Nakam“ schaffte es in die Vorauswahl der letzten 15 Anwärter.

Freizeit & Unterhaltung: Bettina Bernhard (bb)

„Nakam“ heißt das knapp 30 Minuten lange Drama, das Jungregisseur Andreas Kessler als Diplomarbeit an der Filmakademie Ludwigsburg vorgelegt hat. Der Film spielt in der von Nazis besetzten Ukraine des Jahres 1943. Er erzählt die Geschichte eines jungen jüdischen Geigers, der mit der ukrainisch-jüdischen Partisanenbewegung gegen die Nazis kämpfte.

 

Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Motele Schlein, der 1931 in Belorussland geboren wurde und seine gesamte Familie im Vernichtungslager Auschwitz verlor. „Nakam“ ist das hebräische Wort für Rache.

Ungeahnte politische Aktualität

Andreas Kessler verwirklichte das Filmprojekt mit ukrainischen und russischen Schauspielern im vergangenen Jahr – vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der dem Projekt nun eine ungeahnte und ungeplante Aktualität verleiht.

Kessler begann schon mit 14 Jahren, Kurzfilme zu drehen und feierte damit einige Erfolge auf internationalen Filmfestivals. Mit „Sinkende Schiffe“ gewann er den Regiepreis beim Bundesfestival junger Film.

Nach Praktika beim ZDF, den Berliner Philharmonikern und beim „Tatort“ schloss er sein Studium an der Filmakademie Ludwigsburg in diesem Jahr ab. Und mit etwas Glück ist er im nächsten Jahr bereits in Hollywood präsent.