Eigentlich könnte im Oskar-Frech-Bad alles gut sein: Das Lehrschwimmbecken ist fast fertig, der Kinderbereich am See neu gestaltet. Wenn das Thema Fliesen nicht wäre...

Schorndorf - Noch ist der Schaden so gering, dass die Schwimmer des Oskar-Frech-Bades ihn von oben nicht sehen können. Aber am Boden des Sportbeckens haben sich Fliesen aufgestellt und gewölbt. Wieder einmal. „Besonders ärgerlich ist, dass wir dieses Becken bereits komplett erneuert haben“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Seufer.

 

Die große Sanierung ist erst vier Jahre her

Die große Sanierung ist vier Jahre her. Die Tatsache, dass sich Fliesen im Bad lösen, beschäftigt die Schorndorfer Bäderbetriebe, Anwälte und Gerichte schon um einiges länger. Was dieses Mal die Ursache ist, dazu kann Andreas Seufer noch nichts sagen. „Während der Revision im Sommer soll das Becken abgelassen werden“, berichtet er. Dann könne der Schaden begutachtet und repariert werden.

Direkt nebenan wird derzeit das neue Lehrschwimmbecken gefliest. „Wir haben uns für einen anderen Systemaufbau entschieden und müssen uns auf die Profis verlassen“, sagt Jörg Bay, der Bäderbetriebsleiter. Für Juli ist die erste Probefüllung geplant, im September sollen die ersten Kurse stattfinden. Insgesamt wird der Anbau rund 2,3 Millionen Euro kosten und damit mehr als ursprünglich geplant. Das hat vor allem mit explodierenden Baukosten, aber auch damit zu tun, dass umgeplant werden musste.

„Wir wollten das Becken eigentlich auf Pfähle stellen“, berichtet Jörg Bay. Mit diesen hätte man allerdings die Lehmschicht durchstoßen, Grundwasser hätte die Baugrube gefüllt. Deswegen hat das Lehrschwimmbecken nun eine extra dicke Bodenplatte bekommen und eine Drainage. Beides soll dafür sorgen, dass das Becken bei steigendem Grundwasser nicht davon schwimmt.

Um auf der anderen Seite Kosten zu sparen, wird das Hallenbad im Teilort Haubersbronn geschlossen. „Der Betrieb wird mit Beginn der Sommerferien eingestellt“, sagt Jörg Bay. Das neue Lehrschwimmbecken ist dringend notwendig – regelmäßig stößt man im Oskar-Frech-Bad an Kapazitätsgrenzen. Ein Besuchermagnet ist auch der angrenzende Ziegeleisee. Mit insgesamt 85 000 Besuchern war das vergangene Jahr ein Supersommer – obwohl der Kinderbereich im Grunde nicht vorhanden war. „Das hat uns vermutlich schon ein paar 1000 Gäste gekostet“, sagt Bäderbetriebsleiter Jörg Bay.

Kletterparcours, Hängematte und Spielschiff

Ein Teil der Sandfläche fällt für immer für den Hallenbad-Anbau weg, ein Großteil musste nur zeitweise für die Bauarbeiten abgesperrt werden. Da diese mittlerweile fast abgeschlossen sind, können sich die jüngeren Besucher des Ziegeleisees nicht nur über eine Reaktivierung des Sandbereichs, sondern sogar über eine Aufwertung des Geländes freuen: Der bei den Jüngsten beliebte Wasserlauf ist zwar etwas kürzer als vorher, aber dafür mit Staumöglichkeiten versehen. Es gibt einen neuen Kletterparcours, eine schwingende Hängematte und ein Spielschiff. Auf die Eltern warten zusätzliche Großschirme und neue extrabreite Liegen, auf denen eine ganze Familie Platz findet. „Die haben wir extra anfertigen lassen, die gibt es nirgends zu kaufen. Denn nicht jeder möchte im Sand liegen“, sagt Jörg Bay, der Bäderbetriebsleiter.

Apropos Sand: 100 Tonnen wurden im Kinderbereich frisch verteilt, das große Buddeln kann also losgehen. Neu ist darüber hinaus eine Erweiterung der Terrasse sowie eine im Seegrund verankerte Bühne, die immer freitags bei „Kultur am See“ zum Einsatz kommt. „Das ist unser Gartenschaubeitrag“, erläutert Jörg Bay und berichtet, dass es durch die neue Bühnenkonstruktion mehr Platz für die Zuschauer gibt und die Konzerte bei unsicherem Wetter stattfinden können. „Und ich denke, dass unsere Wasserfläche so groß ist, dass für die Schwimmer trotzdem genug Platz ist.“

Ziemlich eng wird es immer wieder in der dazugehörenden Saunalandschaft. „Wir steuern wieder einen neuen Rekord an. Das liegt auch an dem kühlen Mai“, sagt Bay. Für eine Saunaerweiterung gibt es noch keinen Zeitplan. Allerdings muss dort trotzdem kräftig investiert werden: Die Mischung aus Salzpeeling und Wasser hat die Bänke der Ziegeleisauna kaputt gemacht. „Diese werden wir für 60 000 Euro sanieren“, sagt Jörg Bay.