Kultur: Adrienne Braun (adr)

Eben dieser Raman ist es, der dem Kunstbetrieb nun Jahre lang das Leben schwer gemacht hat mit einer rigiden Rechteverwaltung. Er und seine vor fünf Jahren verstorbene Mutter Ute-Jaina haben auch Oskar Schlemmers Enkelin Janine ihren Erbanteil vorenthalten. Sie hat bis heute nichts von dem erhalten, was ihrer verstorbenen Mutter Karin zugestanden hätte.

 

Gut war das Verhältnis zwischen den Schwestern Karin und Ute-Jaina wohl nie, meint Janine Schlemmer, vermutlich lag es daran, dass Karin nicht nur als Schauspielerin reüssierte, sondern auch, dass sie mit über vierzig noch ein Kind bekam, womit Raman nicht mehr der einzige Schlemmer-Enkel und -Erbe war.

Karin war mit dem Schauspieldirektor Fritz Bücklmaier verheiratet, der aber tragisch in Folge einer Blinddarmentzündung starb. Sie hatten sich vergeblich ein Kind gewünscht. Nach seinem Tod, im Jahr 1964 kam Janine auf die Welt – ihr Vater war ein damals noch junger Schauspieler, der bald nach Hamburg zog. So war auch Karin alleinerziehend.

Karin Schlemmer trug viel Traurigkeit in sich

„Ich war als Kind sehr viel im Theater“, erinnert sich Janine Schlemmer, „ich saß während der Proben auf der Bühne und während der Vorstellung in der Garderobe.“ Karin Schlemmer spielte in Becketts „Endspiel“ und in Wedekinds „Frühlings Erwachen“, in Brechts „Mutter Courage“ und Achternbuschs „Ella“. Ihren größten Triumph feierte sie aber in einer Elvis-Parodie, „die sie bis zur Erschöpfung hinlegte“, wie die Presse schrieb.

Das Schauspielensemble war für ihre Mutter wie eine Familie, erinnert sich Janine, sie habe sich auch ganz und gar mit dem Theater vom Claus Peymann identifiziert. Die Ferien verbrachte man häufig in Frankreich, wo auch der Schauspielkollege Wolfgang Höper mit seiner Familie zum Campen war, erzählt Janine Schlemmer. Höper hielt denn auch die Trauerrede, als Karin Schlemmer 1981 starb, ihre Tochter war damals noch nicht mal volljährig.

Als sie in den vierziger Jahren nach Stuttgart zog, wollte sie als Tänzerin arbeiten, der Schauspieler und Regisseur Fred Schroer aber sagte „Mensch, bist du komisch“ – und Karin Schlemmer wechselte zum Schauspiel.

Auch Tut und Ute-Jaina sind irgendwann in Stuttgart gelandet. Tut pflegte zeitlebens engagiert den künstlerischen Nachlass ihres Mannes, Ute-Jaina war eigentlich Bühnenbildnerin, arbeitete in Stuttgart aber in einer anthroposophischen Behindertenwerkstatt. Sie war mit einem Künstler verheiratet, trennte sich nach der Geburt ihres Sohnes Raman aber schon bald.

Das Schauspielensemble war wie eine Familie

Eben dieser Raman ist es, der dem Kunstbetrieb nun Jahre lang das Leben schwer gemacht hat mit einer rigiden Rechteverwaltung. Er und seine vor fünf Jahren verstorbene Mutter Ute-Jaina haben auch Oskar Schlemmers Enkelin Janine ihren Erbanteil vorenthalten. Sie hat bis heute nichts von dem erhalten, was ihrer verstorbenen Mutter Karin zugestanden hätte.

Gut war das Verhältnis zwischen den Schwestern Karin und Ute-Jaina wohl nie, meint Janine Schlemmer, vermutlich lag es daran, dass Karin nicht nur als Schauspielerin reüssierte, sondern auch, dass sie mit über vierzig noch ein Kind bekam, womit Raman nicht mehr der einzige Schlemmer-Enkel und -Erbe war.

Karin war mit dem Schauspieldirektor Fritz Bücklmaier verheiratet, der aber tragisch in Folge einer Blinddarmentzündung starb. Sie hatten sich vergeblich ein Kind gewünscht. Nach seinem Tod, im Jahr 1964 kam Janine auf die Welt – ihr Vater war ein damals noch junger Schauspieler, der bald nach Hamburg zog. So war auch Karin alleinerziehend.

Karin Schlemmer trug viel Traurigkeit in sich

„Ich war als Kind sehr viel im Theater“, erinnert sich Janine Schlemmer, „ich saß während der Proben auf der Bühne und während der Vorstellung in der Garderobe.“ Karin Schlemmer spielte in Becketts „Endspiel“ und in Wedekinds „Frühlings Erwachen“, in Brechts „Mutter Courage“ und Achternbuschs „Ella“. Ihren größten Triumph feierte sie aber in einer Elvis-Parodie, „die sie bis zur Erschöpfung hinlegte“, wie die Presse schrieb.

Das Schauspielensemble war für ihre Mutter wie eine Familie, erinnert sich Janine, sie habe sich auch ganz und gar mit dem Theater vom Claus Peymann identifiziert. Die Ferien verbrachte man häufig in Frankreich, wo auch der Schauspielkollege Wolfgang Höper mit seiner Familie zum Campen war, erzählt Janine Schlemmer. Höper hielt denn auch die Trauerrede, als Karin Schlemmer 1981 starb, ihre Tochter war damals noch nicht mal volljährig.

Heute lebte Janine Schlemmer in München, ist Erzieherin und selbst Mutter zweier Söhne. Natürlich kam die Familie nach Stuttgart zur Eröffnung der Schlemmer-Ausstellung in der Staatsgalerie – und Janine Schlemmer hat einige Menschen getroffen, die sich noch gut an ihre Mutter erinnern. Sie selbst hat sie als liebevolle Mutter im Gedächtnis. „Sie hatte Humor, war sehr geduldig und herzlich, aber sie hatte auch eine andere Seite: Ich hatte immer das Gefühl, dass sie auch eine Traurigkeit in sich trug“. Karin Schlemmer hatte den Vater, den Bruder und den Ehemann verloren. „Ihr Herz hing noch bei diesen Menschen, die sie verloren hat und die ihr wichtig waren“, sagt Janine, „es war bei ihr immer etwas Melancholisches dabei.“