An Ostern gedenken Christen in aller Welt der Auferstehung Jesu Christi. Das höchste kirchliche Fest erstreckt sich über drei Tage und bringt viele Bräuche mit sich – wie zum Beispiel das Ostereier-Suchen.
Am Sonntag, 17. April, ist Ostern. Ein weit verbreiteter Osterbrauch ist das Verstecken von Eiern. Am Ostersonntag, so lautet eine alte Tradition, hat der Osterhase sein Werk verrichtet und überall Eier und kleine Süßigkeiten versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten.
Kein Wunder, dass vor allem die Kleinen mit großem Eifer bei der Sache sind. Bei schönem Wetter kann die Eiersuche im Garten stattfinden und bei schlechtem Wetter finden sich gewiss auch in der Wohnung Verstecke in ausreichender Zahl.
Das Ei – Symbol des Lebens
Schon für die frühen Christen war das Ei ein Symbol für das Leben. Wie aus etwas Totem ein lebendiges Küken entschlüpfen kann, faszinierte die Menschen. Sie gaben den Toten ein Ei mit ins Grab als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung.
Theologen sahen im Ei ein Zeichen für die Auferweckung Christi. Der Kirchenlehrer Ephraim der Syrer (306-373) schreibt: „Gleich einem Ei springt das Grab auf.“
Der Hase – Spezialist fürs Eierverstecken
Doch warum ist es ausgerechnet der Hase, welcher die Ostereier versteckt? Schon in der Antike galt Meister Lampe als Inbegriff der Fruchtbarkeit, Lebenskraft, des Glücks und der sexuellen Begierde.
In der Ikonografie der Ostkirche ist er ein Symbol für den auferstandenen Christus. Im volkstümlichen Brauchtum ist der Hase der populärste tierische Eierlieferant, wenn auch nicht der einzige mit Prokura. Anderenorts übernimmt ein Kuckuck, Osterfuchs, Storch oder Hahn den Botendienst.
Eier, Hasen und Auferstehung
Seine sprichwörtliche Fruchtbarkeit machte ihn zum Spezialisten fürs Eier-Verstecken. Georg Franck von Franckenau war der Erste, der 1682 in seiner Abhandlung „De Ovis Paschalibus“ (Von Oster-Eyern) von dem Brauch berichtete, gefärbte Eier im Gras und Gebüsch zu verstecken und es Meister Lampe in die Schuhe zu schieben.
Der Heidelberger Medizinprofessor nannte dies eine „Fabel, die man Simpeln und Kindern aufbindet“.
Noch weiter zurück geht die christliche Deutung des Hasen als Auferstehungssymbol, die auf den Kirchenvater und Mailänder Bischof Ambrosius (339 bis 397 n. Chr. ) zurückgeht. Für Kinder seien die Flunkergeschichten vom Osterhasen pädagogisch sinnvoll, meinen Psychologen, weil sie die kindliche Fantasie anregten und die geistige Entwicklung förderten.
Info: Osterbräuche
Osterlamm
Zum Osterfest gehört das Osterlamm. Entstanden ist der Brauch aus dem jüdischen Pascha-Fest, bei dem ein Lamm zum Gedenken an die Befreiung Israels geschlachtet und gegessen wurde. Im Christentum wird Christus, das Lamm Gottes, mit einer Fahne als Zeichen des Sieges über Tod und Teufel dargestellt. Mit seinem weißen Fell ist das Lamm Inbegriff der Reinheit und des Frieden. Besonders köstlich ist das aus Rührteig gebackene und mit Puderzucker bestreute Osterlamm.
Osterfest
Das christliche Osterfest wird am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert. Wie das jüdische Pascha-Fest ist es eine Gedächtnisfeier, an der Christen der Auferstehung Jesu gedenken. Sein Tod und seine Auferstehung fielen laut Neuem Testament in die Pessach-Woche, weshalb der Termin des jüdischen Festes auch das Datum der christlichen Osterfeier bestimmt. Ostersonntag markiert den Beginn der österlichen Freudenzeit, die 50 Tage bis Pfingsten dauert.
Osterpicken
Die in der Osternacht geweihten Speisen müssen auch gegessen werden. Damit es beim österlichen Mahl spaßig zugeht, wurden (und werden noch heute vielerorts) die Ostereier im Speisenkorb vor der Weihe „angepeckt“, „damit die Weich auch hinein kann“. Nach dem Osterfrühstück ging es nach draußen zum Eierspiel. Beim „Eierpicken“/„Eierknacken“ wurden zwei Eier zusammengeschlagen, bis eines zerbrach. Der, dessen Ei ganz geblieben war, hatte gewonnen.
Österliches Rot
Im Mittelalter war rot die vorherrschende Farbe, mit der man Ostereier bepinselte. Rot symbolisiert das Blut Christi und seinen Sieges über Satan und den Tod. Der Heidelberger Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau war der Erste, der im Jahr 1682 in seiner Abhandlung „De Ovis Paschalibus“ (Von Oster-Eyern) von dem volkstümlichen Brauch berichtete, gefärbte Eier im Gras und Gebüsch zu verstecken und dies Meister Lampe in die Schuhe zu schieben.„Man macht einfältigeren Leuten und kleinen Kindern weis, diese Eier brüte der Osterhase aus und verstecke sie im Garten, im Gras, im Gebüsch und so weiter, und man will sie von den Buben suchen lassen zum erheiternden Gelächter der Älteren.“