Die Interessengemeinschaft „Osterbronnstraße“ hat Unterschriften gegen die Pläne zum Umbau der Straße in Dürrlewang gesammelt und sie nun dem Stuttgarter Oberbürgermeister überreicht.

Dürrlewang - Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) hat am vergangenen Donnerstag vor der Gemeinderatssitzung fünf Vertreter der Interessengemeinschaft Osterbronnstraße aus Dürrlewang empfangen. Die Stadt Stuttgart und die Bürgerinitiative sind sich zwar einig, dass der Autoverkehr an genannter Straße verlangsamt und die Radinfrastruktur ausgebaut werden soll, doch hierfür nehmen die Pläne der Stadtverwaltung die rund 120 Parkplätze ins Visier, um einen separaten Fahrradweg zu schaffen. Je nach Entwurf könnten bis zur Hälfte beziehungsweise sogar alle Parkmöglichkeiten wegfallen.

 

Händler fürchten Umsatzeinbußen

Unterschriften von rund 1400 Bürgerinnen und Bürgern, die dem Oberbürgermeister nun vorliegen, machen klar, dass diese Pläne ihrer Meinung nach nicht in die Tat umgesetzt werden sollen. „Wir brauchen diese Parkplätze. Viele Kunden der Geschäfte kommen auch von außerhalb“, sagt Holger Bausch, Bäcker und Mitbegründer der Interessengemeinschaft. Dem pflichten Elke Rahm und ihr Sohn Oliver bei, die selbst eine Konditorei in Dürrlewang betreiben.

Beide Parteien fürchten durch einen radikalen Umbau der Osterbronnstraße Umsatzeinbußen. Die eigens entwickelte Lösung sieht vor, dass man den bestehenden Bürgersteig breiter ausbaut, den sich dann Fußgänger und Radfahrer in Zukunft teilen sollen. Laut Bernd Pfeiffer sei dies technisch möglich. „Die Straße wurde damals extra breiter gebaut, da vorgesehen war, dass hier Schienen für eine Stadtbahn gelegt werden sollen“, sagt er. Dazu sei es aber nie gekommen.

OB Nopper glaubt an einen Kompromiss

Die Pläne der Interessengemeinschaft finden auch bei Frank Nopper Anklang. „Es ist immer gut, wenn sich die Bürger der jeweiligen Stadtteile aktiv in die Stadtplanung mit einbringen“, sagt der OB. „Ich bin mir sicher, dass wir einen Kompromiss finden werden. Wir wollen solche Maßnahmen auch nicht gegen die Bürger, sondern mit ihnen durchführen.“

Allerdings könne ein Gemeinderat den Bürgermeister überstimmen, gibt er zu bedenken. Und auch vor Ort in Dürrlewang gibt es Stimmen, welche die bisher vorgelegten Pläne der Verwaltung durchaus befürworten. Dies war unter anderem bei einer von der Interessengemeinschaft organisierten Diskussionsveranstaltung deutlich geworden.

Ein Antrag der CDU-Fraktion durch Stadtrat Jürgen Sauer ermöglicht es nun immerhin, dass die Pläne der Interessengemeinschaft nächste Woche Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) Gehör finden werden. „Ich glaube, dass wir mit Herrn Nopper im Ausschuss einen würdigen Vertreter für eine Kompromisslinie haben, die jedem zugute kommt“, sagt der CDU-Politiker.