Ostern - die beste Zeit, um zuhause Ausflüge oder eine Reise zu unternehmen. Denn in allen Bundesländern sind rund um die Osterfeiertage Ferien. Wir listen auf wann und stellen die schönsten Bräuche rund ums traditionsreiche Fest vor.

Ostern ist eines der ältesten und wichtigsten Feste in Deutschland. Es wird nicht nur die Auferstehung Christi gefeiert, sondern auch der Beginn einer schönen Jahreszeit – des Frühlings! Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Endlich wird es wieder grün und bunt in den Gärten und auf den Balkonen. Bei oft milden Temperaturen bietet sich eine Reise in heimischen Gefilden an. Zumal zu Ostern in vielen Bundesländern Ferien sind. Wir haben die Übersicht und Wissenswertes rund um Tradition und Brauchtum.

 

Was ist Ostern?

Ostern ist ein gesetzlicher Feiertag, außerdem ein kirchliches Fest. Dabei liegt der Ostersonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling und kann irgendwann zwischen dem 22. März und dem 25. April stattfinden. Der Ostermontag ist der Tag darauf.

Was wird an Ostern gefeiert?

Für Christen ist Ostern das Fest, das anlässlich der Auferstehung von Jesus Christus begangen wird. Es gilt zugleich als ältestes und wichtigstes Fest des Christentums. Ostern steht für den Glauben und die Hoffnung, dass ein Leben nach dem Tod möglich ist.

Woher kommt die Bezeichnung Ostern?

Woher die Bezeichnung „Ostern“ genau stammt, kann nicht eindeutig belegt werden. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Name von Osten ableitet, weil erwartet wurde, dass Jesus aus östlicher Richtung zurückkehren würde.

Möglich ist auch die Benennung nach der germanischen Göttin Ostara, der Göttin der Morgenröte.

Wo ist Ostern ein Feiertag?

In Deutschland im gesamten Bundesgebiet und in fast allen anderen europäischen Staaten ist der Ostermontag Feiertag. Eine Ausnahme bildet von den an Deutschland angrenzenden Staaten lediglich die Schweiz.

Wann sind Feiertage zu Ostern 2023?

Gründonnerstag ist am 6. April 2023. Er ist kein gesetzlicher Feiertag in allen Bundesländern. Karfreitag, der 2023 auf den 7. April fällt, ist dagegen in allen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ebenso wie Ostermontag, am 10. April 2023. Was bedeutet, dass Arbeitnehmer an beiden Tagen frei haben.

Wann sind Osterferien 2023?

Die Zeit um das Osterfest herum bietet sich ganz wunderbar für einen Urlaub an. Im Frühjahr ist es oft noch nicht so heiß und in einigen Regionen Deutschlands lassen sich aktive Ferien mit Radfahren und Wandern verbringen. Auch faul sein ist erlaubt. Thermen und Spas sind an manch frischem Frühlingstag eine Wohltat für Körper und Seele.

Wann in welchem Bundesland Oster- oder teilweise Frühlingsferien sind? Im Folgenden eine Übersicht:

  • Baden-Württemberg: Vom 6. April bis zum 15. April
  • Bayern: Vom 3. April bis zum 15. April
  • Berlin: Vom 3. April bis zum 14. April
  • Brandenburg: Vom 3. April bis zum 14. April
  • Bremen: Vom 27. März bis zum 11. April
  • Hamburg: Vom 6. März bis zum 17. März
  • Hessen: Vom 3. April bis zum 22. April
  • Mecklenburg-Vorpommern: Vom 3. April bis zum 12. April
  • Niedersachsen: Vom 27. März bis zum 11. April
  • Nordrhein-Westfalen: Vom 3. April bis zum 15. April
  • Rheinland-Pfalz: Vom 3. April bis zum 6. April
  • Saarland: Vom 3. April bis zum 12. April
  • Sachsen: Vom 7. April bis zum 15. April
  • Sachsen-Anhalt: Vom 3. April bis zum 8. April
  • Schleswig-Holstein: Vom 6. April bis zum 22. April
  • Thüringen: Vom 3. April bis zum 15. April

Wann haben Geschäfte an Ostern geschlossen?

Am Ostersonntag und am Ostermontag sind alle Geschäfte geschlossen. Mit ein paar Ausnahmen.

Was hat an Ostern offen?

Auch oder gerade im Urlaub ist es gut zu wissen, wann wo etwas geöffnet hat, damit man nicht mit einem leeren Kühlschrank konfrontiert ist. Am Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag dürfen nur Geschäfte öffnen, welche eine Sondergenehmigung besitzen. Dazu gehören unter anderem Tankstellen. Auch Supermärkte und Kioske in Bahnhöfen oder Flughäfen könnten an den Oster-Feiertagen geöffnet haben.

Was sind die Bräuche zu Ostern?

Schon seit Jahrhunderten existieren etwa die Bräuche des Eierfärbens, des Eiersuchens oder des Osterreitens. Viele Osterbräuche sind mit dem christlichen Glauben eng verbunden. Dazu gehören die Opfergabe des Osterlamms, das Entzünden des Osterfeuers oder die Weihung der Osterkerze.

Ostereier suchen macht Kindern bei einem ausgedehnten Osterspaziergang im Urlaub große Freude. Auf unbekannten Wegen entlang eines Sees oder in den Bergen ist der Brauch doppelt spaßig. Zudem ist dies ein prima Trick, um den Nachwuchs zu einer längeren Tour an der frischen Luft zu animieren.

Osterbräuche in Deutschland

Eierrollen, Eierschieben oder Eiertrudeln

In einigen Regionen in Deutschland - die sich wunderbar für eine Reise eignen - wird dieser Osterbrauch mit seinen verschiedenen Bezeichnungen schon seit über 400 Jahren begangen. Im sächsischen Bautzen existiert eine urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1550. Auch bei den Ostfriesen gibt es diese Tradition. Die Teilnehmer werfen hart gekochte und bunt gefärbte Eier etwa einen halben Meter weit, damit diese anschließend auf angelegten Bahnen einen Hügel hinunterrollen. Wessen Ei als erstes unten ankommt, geht als Sieger aus dem Osterspaß hervor.

Norderney: Eiertrullern in den Dünen

Auf den Ostfriesischen Inseln - speziell auf Norderney - spielen Einheimische und Touristen das Eiertrullern traditionell in den Dünen. Die Mitwirkenden stellen sich dabei auf die Sandseite und lassen die Eier auf planierten Rampen, einer „Lünskebahn“, hinunterkullern, ohne sie dabei zu werfen. Sieger ist derjenige, dessen Ei am weitesten kommt und dabei unbeschädigt bleibt. Als Gewinn erhält er das Ei des Gegners.

Aus Naturschutzgründen findet das Eiertrullern heutzutage nur noch auf künstlich aufgeschütteten Sanddünen am Strand statt.

Osterräder – Ostern auf dem Land und im Harz

In ländlichen Regionen Norddeutschlands und im Harz ist das Anzünden von Osterrädern, die anschließend einen Hügel hinunterrollen, ein über 2000 Jahre alter Brauch, um den Frühling zu begrüßen.

Wie das Osterfeuer symbolisiert auch das Osterrad die Sonne. Einer Überlieferung nach will Karl der Große das heidnische Ritual im Jahr 784 verbieten. Doch auf Druck der Bevölkerung lässt sich der Herrscher umstimmen, er verfügt allerdings, dass die Speichen der Räder ein Kreuzsymbol darstellen soll. Aus der heidnischen Tradition wird eine christliche, die der Auferstehung Jesu gedenkt.

Osterräder sind Weltkulturerbe

Sicher eine Reise zu Ostern wert: Berühmt für den Osterräderlauf ist der Ort Lügde zwischen Weserbergland und Teutoburger Wald. Dort rollen die imposanten Räder vom Osterberg ins Tal der Emmer. Damit die historischen Räder aus Eichenholz trotz des Feuers unbeschädigt bleiben, werden sie knapp eine Woche lang in der Emmer gewässert. Nur das Roggenstroh, mit dem die Räder von einem Durchmesser von 1,70 Metern ausgekleidet oder gestopft werden, soll trocken sein - und schließlich brennen.

Traditionell rollen die Räder am Ostersonntag ab 21 Uhr mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern wie Feuerwalzen ins Tal. Der beeindruckende Osterräderlauf von Lüdge zählt seit Dezember 2018 zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Osterfeuer haben in ganz Deutschland Tradition

Osterfeuer entfachten bereits die alten Germanen zur Tag- und Nachtgleiche. Diese Frühlings- oder Freudenfeuer sollen die Wintergeister, und damit alles Böse, vertreiben - und den Frühling und die Wiederkehr der Natur begrüßen. Das Feuer symbolisiert die Sonne und das Licht, das die Dunkelheit besiegt. Die Asche dient außerdem als Dünger für die Felder.

Mit der Christianisierung bekommt der populäre Brauch des Osterfeuers auch eine christliche Bedeutung. In vielen norddeutschen Regionen brennen Osterfeuer hauptsächlich in der Nacht zum Ostersonntag. In anderen Teilen Deutschlands wird das Feuer, angelehnt an die Ostergeschichte, zwischen Karsamstag und Ostermontag entfacht - als Symbol für die Auferstehung Jesu.

Ratschen zu Ostern in Bayern

Zu den alten Traditionen gehört auch das Osterratschen, das vor allem in katholischen Regionen in Deutschland populär ist. Schriftlich dokumentiert wird der Brauch erstmals im Jahr 1482 im nordbayerischen Coburg.

Beim Osterratschen ziehen Kinder und Jugendlichen an Karfreitag mit Rasseln und Ratschen durch die Straßen. Die lauten Klangkörper ersetzen das Glockengeläut und rufen die gläubigen Christen zum Gottesdienst. Hintergrund dieses Brauchtums: In der Zeit von Gründonnerstag bis Karsamstag – dem Leidensweg Jesu Christi – läuten keine Kirchenglocken.

Darüber hinaus vertreibt der Lärm der Rasseln laut Brauchtumskalender außerdem den Winter und wehrt böse Geister ab.