Bunt bemalte Eier, Schoko-Osterhasen, ein frisch gebackenes Osterlämmchen und Zeit für Familie und Freunde – das alles gehört in Deutschland zum Osterfest. Doch wie ist das in anderen Ländern? Welche Traditionen, Bräuche und Mythen ranken sich anderswo um Ostern?

Ostern in der Schweiz: Barfuß auf der Straße

In vielen Kantonen und Städten der Schweiz finden vor allem am Karfreitag Prozessionen und Gebete statt. Früher durfte man an diesem Tag nur barfuß auf die Straße gehen um die Erde nicht zu stören. Im Wallis versammeln sich die Menschen am Ostermontag kurz vor Sonnenaufgang um auf einem der umliegenden Hügel die Sonne zu begrüßen.

 

Ostereier-Brauch: Wie in Deutschland oder Österreich ist auch in der Schweiz das „Eier-Titschen“ oder „Eiertütscha“, wie man in der Schweiz sagt, ist ein beliebtes Spiel. Die Ostereier werden mit der Spitze aneinander gestoßen. Der Spieler dessen Ei am Ende noch heile ist, hat gewonnen.

Ostern in Großbritannien: Pfannkuchenwettrennen 

Wer an Ostern mit einem Weidenkätzchenzweig gestreichelt wird, hat das Jahr über viel Glück, glauben die Engländer. Daher kommen die Zweige ordentlich zum Einsatz. Den wohl skurrilsten Osterbrauch gibt es in dem Städtchen Olny. Hier wird findet seit über 500 Jahren am Gründonnerstag, dem sogenannten „Pancake Thursday“, ein Pfannkuchenrennen statt.

In Schottland ist das Osterfest noch vom zahlreichen keltischen Bräuchen und Traditionen geprägt. So werden überall auf den Hügeln der Highlands Osterfeuer entzündet, die die kalte Jahreszeit vertreiben und den Frühling einleiten sollen.

Ostern in Italien: Das große Schlemmen 

Ob Osterlamm, traditionell süditalienischer Reiskuchen oder der taubenförmige Topfkuchen „Colomba“ mit kandierten Früchten und Mandeln: In Italien steht - neben den religiösen Zeremonien und Prozessionen - an Ostern der kulinarische Genuss im Mittelpunkt. Der Ostermontag, „Pasquetta“, wird mit der Familie verbracht. Traditionell wird dann im Kreise der Lieben bei einem Picknick im Grünen oder am Strand ausgiebig geschlemmt und offiziell der Frühling eingeläutet. Im Picknick-Korb darf dabei die "Torta di Pasquetta" nicht fehlen - ein deftiger Kuchen, der aus Spinat, gekochten Eiern, Blätterteig und Ricotta gemacht wird.

Ostern in Irland: Heringe werden zu Grabe getragen

In einigen Städten Irlands findet noch heute das symbolische Heringsbegräbnis statt. Mit den Heringen wird auch die Fastenzeit zu Grabe getragen – die Zeit, in der der Hering früher als Hauptmahlzeit galt. Auch bei traditionellen Tanzwettbewerben auf den Straßen feiern die Iren, dass die Zeit des Verzichts mit den Ostertagen vorbei ist.

Ostern in Schweden: „Halloween“ im April

Ähnlich wie bei der Amerikanischen Halloween-Tradition „Trick or Treat“ ziehen am Gründonnerstag Kinder als „Osterweiber“ verkleidet von einem Haus zum nächsten, verschenken „Osterbriefe“ und hoffen dafür auf jede Menge Geld oder Süßigkeiten. Da Ostereier in Schweden von „Osterküken“ gebracht werden, leuchtet jede Art von Schmuck und Festtagsdekoration in einem frischen Gelb. Mit Feuerwerken, Böllern und einem Osterfeuer werden zum Frühlingsstart auch in Schweden die bösen Geister und Osterhexen lautstark verjagt.

Ostern in Spanien: Schaurig-schön und frühlinghaft-festlich

Die "Semana Santa" wird in Spanien mit zahlreichen Prozessionen gefeiert. Die bekannteste davon findet in Sevilla statt. Ziemlich schaurig: In der Karwoche ziehen mit Kapuzen vermummte Menschen zu hunderten durch die Straßen. Zur Ostermesse am Ostersonntag werden geschmückte Palmwedel mit in die Kirche genommen, die dort gesegnet werden.

Oster-Tipp: Wer rund um die Ostertage Urlaub auf Mallorca macht, für den lohnt sich am Karfreitag ein Besuch in Palma de Mallorca. Vor der eindrucksvollen Kathedrale „La Seu“ wird die Passionsgeschichte nachgestellt. Für einen Familienausflug eignet sich der Frühlings-Jahrmarkt „Fira del Ram“ bei Palma, der bis Ostermontag stattfindet. Am Sonntag nach Ostern steigt auf dem Castell de Bellver in Palma ein großes Volksfest.