Wie der Gebersheimer Pfarrer Marcus Girrbach sich auf eine besondere Zeit im Kirchenjahr vorbereitet.

Leonberg - Er steht an seinem Pult im Büro und will sich auf die Vorbereitungen zur Osterpredigt konzentrieren. Gar nicht so leicht, muss der evangelische Pfarrer Marcus Girrbach im Leonberger Stadtteil Gebersheim feststellen.

 

Drei Stunden Religionsunterricht liegen hinter ihm. Mit der einen Klasse hat er überlegt, was die Auferstehung Jesu für uns bedeutet: „Wenn Jesus auferstanden ist, dann lebt er ja jetzt immer noch.“ Erste Reaktion einer Schülerin: „Nee, das geht doch nicht.“ Er fragt nach: „Wenn einer von den Toten aufersteht, kann er dann noch einmal sterben?“ Der Pfarrer merkt, dass die Kinder nachdenken.

Gemeinsam wird weiter überlegt: Wenn er auferstanden ist und immer noch lebt, dann kann er bei mir sein, wenn ich Angst habe. „Ja, vielleicht denken sie daran, wenn sie nachts im Bett wach liegen und vor dem Schatten des Vorhangs Angst haben. Welch Halt kann das doch sein, wenn man weiß: Jetzt bin ich nicht allein. Der Schatten ist nicht weg, aber er verliert vielleicht seinen Schrecken“, hofft der Vater dreier Kinder.

Doch die Predigtvorbereitung muss weiter gehen. Marcus Girrbach hat den griechischen Urtext und zwei deutsche Übersetzungen vor Augen. Er überlegt. „Aber was predige ich nun am Ostersonntag? Was aus diesen Versen ist wichtig zu sagen? Was interessiert die Menschen?“ Er unterbricht seine Arbeit, spricht ein kurzes Gebet, bittet um Gottes Hilfe – schließlich ist es sein Wort, das er auslegen soll. Er füllt sein Glas auf und geht wieder an die Arbeit.