Zwei sehr unterschiedliche Feuerwerke und ein Riesenrad prägen die ersten Tage der Feuerwerkswettbewerbs Flammenden Sterne im Scharnhauser Park.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Ostfildern - Normalerweise wäre die Sorge von Jürgen Wünsche verständlich gewesen. Angesichts doch ziemlich herbstlicher Temperaturen und einer Wetterprognose, die auch den ein oder anderen Schauer nicht ausschloss, hatte der Veranstalter des dreitägigen Feuerwerksspektakels Flammende Sterne befürchtet, am Freitag, also dem Auftaktabend, doch ziemlich allein auf dem riesigen ehemaligen Gartenschaugelände im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park zu bleiben. Doch bei den Flammenden Sternen ist schon längst nichts mehr normal.

 

Natürlich hatten sich etliche Feuerwerkfans durch die widrigen Bedingungen abschrecken lassen. Doch immerhin rund 7000 Hartgesottene wollten sich den Beitrag aus Dubai nicht entgehen lassen. Und zumindest wettertechnisch wurden sie belohnt. An den beiden ersten Abenden blieb alles trocken, und als pünktlich um 22.15 Uhr – eine viertel Stunde früher als in den Vorjahren – ein lauter Böller den Beginn des Spektakels signalisierte, konnten die Feuerwerke sogar mit den Sternen am Himmel um die Wette glitzern.

Ein Höhepunkt am Samstag

Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass die 20 000 Besucher, die dann am Samstag für den gewohnten Andrang auf dem Festivalgelände gesorgt haben, rein feuerwerkstechnisch die deutlich bessere Wahl getroffen hatten. Denn zum einen war der Beitrag aus Dubai auch ein klein wenig eine Mogelpackung: Denn ursprünglich stammt das Unternehmen Pains Fireworks Dubai aus England, und die beiden Briten, die für die Show am Freitag verantwortlich zeichneten, hatten offensichtlich kein wirklich großes Interesse daran, den Gesamtsieg des pyrotechnischen Wettbewerbs nach Dubai zu holen. Relativ unmotiviert und mit der Musik vollkommen unkoordiniert feuerten sie ihre ohne Zweifel hübschen Raketen in den Himmel. Das war nett anzusehen, ein ernst zu nehmender Wettbewerbsbeitrag war es nicht.

Wie ein solcher aussehen sollte, das hat am Samstag Dagoberto Calvo Villalobos aus Costa Rica eindrucksvoll gezeigt. Allein schon die Eingangssequenz mit der fantasievollen Anordnung der Abschusswinkel der niedrig fliegenden Raketen sorgte für Bilder am Himmel, die die Besucher so in Ostfildern noch nie gesehen haben. Auch das Timimg zwischen Musik und Feuerwerk stimmte meist auf die Sekunde. Besonders beim Riesenhit „Happy“ von Pharrell Williams klappte das schon vorzüglich – und wurde dann bei der symphonisch erweiterten Scorpions-Hymne „Rock you like a Hurricane“ noch einmal gesteigert. Costa Rica hat den Scharnhauser Park also kräftig gerockt. Ob es für den Gesamtsieg gereicht hat, musste sich am Sonntag Abend entscheiden. Da feuerte der Lokalmatador Joachim Berner sein Werk in den Himmel.

Entspannte Situation für die Besucher

Insgesamt zeigte sich Jürgen Wünsche hoch zufrieden mit den ersten beiden Tagen. Das überarbeitete Sicherheitskonzept hat sich bewährt. Das Riesenrad als neue Attraktion am Ende des Geländes hat dafür gesorgt, dass sich die Publikumsströme ein wenig entzerrt haben. Auch die Tatsache, dass der Zuschauerbereich vor den Abschussrampen um 15 Meter vergrößert werden konnte, hat deutlich zu einer Entspannung der Situation beigetragen.