Der Tierschutzverein Esslingen fordert von der Stadt Ostfildern einen Pauschalvertrag für die Versorgung von Fundtieren. Dafür fallen künftig weit höhere Kosten an, denn bisher wurden die Einzelfälle abgerechnet.

Ostfildern - Zähneknirschend haben die Ostfilderner Verwaltung und der Gemeinderat dem sogenannten Fundtiervertrag mit dem Tierschutzverein Esslingen zugestimmt. Dieser verlangt pauschal mehr als 35 000 Euro jährlich von der Stadt für die Versorgung von in Ostfildern aufgefundenen und herrenlosen Tieren.

 

Bisher war die Unterbringung im Esslinger Tierheim der Stadt Ostfildern in jedem Einzelfall in Rechnung gestellt worden. Das hatte weitaus weniger Kosten verursacht. So waren in den Jahren 2013 bis 2015 für diese städtische Pflichtaufgabe 5000, 16 000 und 6000 Euro angefallen.

Doch der Tierschutzverein, der das Tierheim betreibt, verweist auf gestiegene Kosten und rückläufige Einnahmen als Grund für das Umschwenken auf einen weitaus höher dotierten Pauschalvertrag. Der bemisst sich an der Einwohnerzahl und erhebt 90 Cent pro Bürger, was sich jährlich um weitere zwei Cent erhöht.

Der Verwaltung und dem Gemeinderat blieb offenbar nichts anderes übrig, als dem zuzustimmen. Eigene Räumlichkeiten und Mitarbeiter für die Versorgung der Tiere bereitzustellen, käme die Stadt noch teuerer. Andere Tierheime in der Umgebung hätten wegen mangelnder Kapazität abgewunken und Tierpensionen, die eine solche Aufgabe stemmen könnten, existierten in der Region nicht, erklärte die Verwaltung ihr vergebliches Bemühen um Alternativen. Selbst „intensive Verhandlungen“ mit dem Vorstand des Tierschutzvereins hätten diesen nicht erweichen können, ein günstigeres Angebot zu unterbreiten.

Mit dem Problem der gestiegenen Kosten für die Versorgung von Fundtieren steht Ostfildern nicht alleine da. Auch Esslingen, Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt, Nürtingen und die meisten kleineren Gemeinden im Landkreis haben mit den örtlichen Tierschutzvereinen bereits Verträge abgeschlossen, die mit jenem der Stadt Ostfildern annähernd zu vergleichen seien. „Ob wir wollen, oder nicht, wir müssen dem Vertrag wohl zustimmen“, erklärte der Oberbürgermeister Christof Bolay.