Ostfildern digitalisiert die Stadtverwaltung So soll der Bürgerservice besser werden
Mit einem Strategiepapier will die Stadt Ostfildern den digitalen Wandel voranbringen. Der Gemeinderat begrüßt die Pläne und hofft auf einen besseren Bürgerservice.
Mit einem Strategiepapier will die Stadt Ostfildern den digitalen Wandel voranbringen. Der Gemeinderat begrüßt die Pläne und hofft auf einen besseren Bürgerservice.
Die Verwaltung der Stadt Ostfildern soll bürgerfreundlicher und moderner werden. Dabei setzt die Kommune auf moderne Technologien. Außerdem gelte es, die digitalen Kompetenzen zu stärken. In der Sitzung des Gemeinderats im Stadthaus stellte Daniel Sperle nun sein Strategiepapier für den digitalen Wandel vor. Einstimmig segneten die Stadträte die Pläne ab. Allerdings ist ihnen wichtig, in Zeiten der Digitalisierung ältere Bürgerinnen und Bürger nicht auszugrenzen.
Dass der neue Leiter der Stabsstelle für Digitalisierung das Papier in vier Monaten auf den Weg gebracht hat, lobte Corina Raisch (Freie Wähler). Die Kommunalpolitikerin gibt allerdings zu bedenken, dass es wichtig sei, die ältere Generation nicht außen vor zu lassen. Sie müssten weiterhin Anlaufstellen im Rathaus haben, um ihre Amtsgeschäfte zu erledigen. Lob gab es auch von Uwe Stahlmann (CDU). Alles nach einem klaren Plan. In die Infrastruktur müsse die Stadt allerdings zunächst erheblich investieren. Stefanie Sekler-Dengler (SPD) ist es wichtig, „dass die Mitarbeitenden in dem Prozess gut begleitet und mitgenommen werden“. Die Veränderung muss laut Oliver Werner (Grüne) „gelebt werden“. Er regte an, bestimmte digitale Projekte im interkommunalen Verbund anzugehen. Auch Joachim Werner (FDP) begrüßt die Investitionen in die Zukunft: „Es geht um Prozessoptimierung.“
Was sind die Eckpfeiler der neuen Digitalstrategie? „Ziel ist es, eine serviceorientierte, transparente und leistungsfähige Verwaltung zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürgern als auch denen von Unternehmen und Institutionen gerecht wird“, brachte es Sperle in der Sitzung auf den Punkt. Das Strategiepapier sei das Ergebnis eines umfassenden Analyse- und Entwicklungsprozesses. In Einzelgesprächen und Workshops hat der Experte für die Digitalisierung die Bedarfe aller Fachbereiche ermittelt und in strategische Ziele überführt. Darauf basierend wurden konkrete Handlungsfelder und operative Maßnahmen formuliert. Die Digitalstrategie bildet zudem den Rahmen für eine geplante Machbarkeitsstudie, die technische und organisatorische Lösungen weiter konkretisieren soll.
Die Digitalstrategie verfolgt fünf zentrale Ziele: Durch die Digitalisierung von Bürgerservices sollen Verwaltungsprozesse effizienter, fehlerfreier und barrierefrei gestaltet werden. Eine moderne Verwaltung mit flexiblen Arbeitsplätzen und optimierten internen Abläufen soll die Organisationseffizienz steigern. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) soll den Service verbessern. Im Fokus steht dabei die Fortbildung der Mitarbeitenden. Sie sollen umfassend geschult werden, den Wandel aber auch mitgestalten dürfen.
Wie werden die Ziele in der Praxis umgesetzt? Im Bereich der Verwaltung stehen digitale Kommunikation, optimierte Verwaltungsabläufe und datenbasierte Entscheidungsprozesse im Vordergrund. Gleichzeitig wird der Fokus auf Ende-zu-Ende-Services gelegt, indem nutzerfreundliche digitale Angebote geschaffen und KI-gestützte Prozesse zur schnelleren Bearbeitung von Anträgen genutzt werden. Dazu muss die Stadt aber zunächst in eine moderne technische Infrastruktur investieren.
„In kurzer Zeit haben wir beachtliche Ergebnisse erzielt“, lobte der Erste Bürgermeister Andreas Rommel das Strategiepapier. Nun müsse man allerdings Prioritäten setzen. Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, welche konkreten Schritte in der Stadt Ostfildern praktikabel sind. Dabei liegt sein Augenmerk darauf, möglicht effektive und übergreifende Lösungen für alle Fachbereiche zu schaffen.