Der Scharnhauser Park erhält einen neuen Stadteingang. Neben der Markthalle entstehen Läden, Büros und 50 Wohnungen.

Ostfildern - Die neue Markthalle soll zu einem „Schaufenster der Region“ werden. Mit deren Bau beginnt das Stuttgarter Siedlungswerk voraussichtlich Anfang 2014. Zentral im Scharnhauser Park gelegen, werden in der Halle etwa ein halbes Dutzend Verkaufsstände ihren Platz finden, an denen die Kunden Obst und Gemüse, Feinkost, biologische Lebensmittel, Honig, Backwaren und Nudeln bis hin zu Fleisch und frischem Fisch kaufen können.

 

Das Grundstück liegt am Kreisverkehr gegenüber dem Stadthaus. Es ist eine der letzten noch zu überbauenden Flächen in dem Ostfilderner Stadtteil. Derzeit wird sie noch als Parkplatz genutzt. Als neuer Stadteingang sollen die Bauten zu einem „Herzstück und einem identitätsstiftenden Ort“ im Scharnhauser Park werden, so hofft man im Ostfilderner Rathaus.

Neben der Markthalle ist Platz für Wohnungen

Rund 15 Millionen Euro investiert das Siedlungswerk in das Ensemble. Neben der Markthalle besteht es aus einem fünfgeschossigen Zeilenbau. Im Parterre zur Niemöllerstraße hin sollen fünf Läden entstehen. In den oberen Etagen ist Platz für 50 Eigentums- und Mietwohnungen. Bei den Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen handelt es sich um „hochwertigen, aber bezahlbaren Wohnraum“ mit Aussicht auf die Schwäbische Alb, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des Siedlungswerks, Norbert Tobisch. Die Wohneinheiten haben einen nach Süden und Osten hin geschützten privaten Hof. Die Markthalle hingegen ist dem Stadtbahnplatz und damit dem öffentlichen Raum zugewandt.

In dem Marktgebäude mit Klinkerfassade sind in den oberen Etagen Büros vorgesehen. Der Bau „vermittelt zwischen öffentlichen Nutzungen und privaten Bereichen. Das Wohnhaus fügt sich in seiner Maßstäblichkeit unprätentiös in den Bestand“, lobt das Preisgericht. Vor wenigen Tagen hatte die Jury den Entwurf des Architekturbüros Baumschlager-Eberle einstimmig auf Platz eins gewählt.

Regionale Produkte in der Markthalle

Der Ostfilderner Stadtplaner Karl-Josef Jansen ist über das Ergebnis glücklich und sieht in dem Ensemble das architektonische „i-Tüpfelchen“ im Scharnhauser Park. Die Stadt hatte gemeinsam mit dem Siedlungswerk einen Architektenwettbewerb ausgelobt, an dem sich elf Büros aus dem Inland und der Schweiz beteiligt hatten.

Die Produkte, die in der rund 400 Quadratmeter großen Markthalle angeboten werden, sollen regionalen Ursprungs sein. Die Stadt habe deshalb bereits Kontakt zu landwirtschaftlichen Betrieben auf den Fildern aufgenommen, erklärt Michael Assenmacher. Dass es eine Nachfrage gibt, steht für den Ostfilderner Baubürgermeister außer Frage. Neben den Menschen im Scharnhauser Park rechnet die Verwaltungsspitze auch mit Kunden aus den Stuttgarter Stadtteilen Sillenbuch und Heumaden sowie aus den Esslinger Stadtteilen Berkheim und Zollberg. Norbert Tobisch glaubt, dass Erzeugnisse aus heimischer Produktion ihre Abnehmer finden werden: „Regionalität ist das, was die Verbraucher heute wollen.“ Vergleichbare Markthallen nach dem Vorbild der früheren Bauernmarkthalle im Stuttgarter Westen gebe es bereits, beispielsweise in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) und auch in Reutlingen.