Die Stadt kann ihrer Verpflichtung, geduldete und anerkannte Aylbewerber unterzubringen, nachkommen. Möglich macht das eine Sammelunterkunft im Stadtteil Nellingen, die die Verwaltung vom Landkreis Esslingen anmietet.

Esslingen - Die Stadt Ostfildern ist bei der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen eigenem Bekunden nach auf einem guten Weg. Die vom Landratsamt – entsprechend zur Einwohnerzahl – prognostizierte Quote sehe vor, dass in diesem Jahr 258 anerkannte oder geduldete Geflüchtete in der Stadt untergebracht werden müssen. Dieser Verpflichtung könne die Stadt in jedem Fall nachkommen, da sie vom Landkreis Esslingen eine Sammelunterkunft im Stadtteil Nellingen anmietet, um diese für die Anschlussunterbringung zu nutzen.

 

Zurzeit sind 418 Menschen untergebracht

Zudem werde die Lage dadurch entspannt, dass „die Zahl der Flüchtlinge deutlich abgenommen hat“ und sich dadurch auch die Aufnahmezahlen in der Anschlussunterbringung „spürbar reduziert“ hätten, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Letzteres lasse sich auch beziffern. So müsse laut einer Prognose im kommenden Jahr für 62 Personen und im Jahr 2020 für voraussichtlich weitere 39 Geflüchtete Wohnraum bereit gestellt werden. Zurzeit sind in 32 städtischen Unterkünften 418 obdachlose und geflüchtete Menschen untergebracht. „Die räumliche Kapazität ist damit nahezu ausgeschöpft“, berichtete die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Einen Spielraum, um weiteren bedürftigen Menschen eine Bleibe zu bieten, gebe es derzeit nicht. Bedarf bestünde aber durchaus. Denn es klaffe noch ein Defizit von 160 Plätzen für geflüchtete Menschen, die die Stadt schaffen müsse.

Deshalb sind die Verantwortlichen froh, dass sich die Gelegenheit ergeben hat, die Sammelunterkunft in der Nellinger Daimlerstraße vom Landkreis Esslingen für den zunächst befristeten Zeitraum von vier Jahren anzumieten – mit einer Option zur Verlängerung bis Herbst 2026. „Das ermöglicht der Stadt die Erfüllung der Quote für dieses Jahr und auch die notwendigen Unterbringungsmöglichkeiten für kommendes Jahr“, machte der Oberbürgermeister Christof Bolay den Stadträten den von der Verwaltung unterbreiteten Lösungsvorschlag schmackhaft. Zudem betonte er, dass in der Unterkunft auch gute strukturelle Bedingungen geschaffen würden. Unter anderem müsse eine Heimleitung zur Betreuung der Menschen eingesetzt werden, die außerdem als Bindeglied zwischen dem Hausmeister und der sozialpädagogischen Betreuung fungieren solle.

Die Miete kostet jährlich rund 175 000 Euro

Das überzeugte das Gremium offenbar auf ganzer Linie, denn es stimmte einhellig zu, die Unterkunft vom kommenden März an zu mieten. Die Jahresmiete beläuft sich der Ostfilderner Stadtverwaltung zufolge auf rund 175 000 Euro zuzüglich Nebenkosten von etwa 118 000 Euro. Finanziert werde dieses überplanmäßig im Haushalt des kommenden Jahres, eine Deckung sei unter anderem durch zu erwartende höhere Obdachlosengebühren möglich.