Ruhestand und Ruhe haben im neuen Stück der Mundart-Theatergruppe Die Körschtaler nichts gemein. Im Moment laufen die Proben.

Ostfildern - Rund 80 Prozent unserer Besucher sind Stammgäste“, sagt Adrian Dierolf, der Regisseur der Körschtaler. Deshalb ist er optimistisch, dass es der engagierten Amateurtruppe, die sich seit vielen Jahren um die Pflege von schwäbischen Mundartstücken verdient gemacht hat, auch in diesem Jahr gelingen wird, sämtliche Plätze im Gasthaus Lamm in Ostfildern-Scharnhausen voll zu bekommen. Erfahrungsgemäß sei bereits am zweiten Vorverkaufstag die Hälfte der Karten weg.

 

Wer diese Form von Theater im Allgemeinen und die Körschtaler im Besonderen mag, sollte sich also auch dieses Mal sputen, wenn in der kommenden Woche der Vorverkauf beginnt. Auf dem Programm steht die Komödie „Rente . . . ond erscht koi Ruah!“ Die Premiere ist am 26. Oktober. Gespielt wird dann bis in den März. Jetzt hat die Truppe mit den Proben begonnen. Beflügelt werden die Körschtaler vom Vorjahreserfolg. Deshalb setzen sie auf Bewährtes. Dierolf: „Wir haben wieder die gleiche Autorin und ein super Stück mit vielen lustigen Szenen.“

Ein Zehn-Personen-Stück, für sieben Leute umgeschrieben

Den Schwank in drei Akten von Regina Rösch haben die Körschtaler vom Hochdeutschen ins Schwäbische übersetzt. Linda Principe musste das Zehn-Personen-Stück so umschreiben, dass die Handlung auch mit sieben Darstellern in insgesamt acht Rollen auf der Bühne stimmig ist. Herausgekommen, so Dierolf, sei ein Theaterstück, bei dem sich viel auf der Bühne tue. Die Szenen seien ausgesprochen actiongeladen und spritzig.

Aktuell proben die Darsteller den dritten Akt. „Ja, tatsächlich, wir fangen diesmal von hinten an“, sagt der Regisseur und ergänzt, dass der Höhepunkt des am Ende wohl rund zweistündigen Stücks im letzten Drittel liege. Gerade hier sei es besonders schwierig, die Schauspieler stets an der richtigen Stelle auf der Bühne zu positionieren, sagt der Theatervorsitzende Wolfgang Strobel. Eine wichtige Rolle spiele auch die Souffleuse Martha Gräber. Sie sei der „Fels in der Brandung“: Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Handbewegungen dirigiere sie die Darsteller sowohl bei den Proben als auch bei den Aufführungen immer an die richtige Stelle.

„Einen Haufen investiert“ für neue Requisiten

Noch sieht es auf der Bühne in dem mehr als 130 Personen fassenden Saal des Gasthofs Lamm ziemlich karg aus. Möbel, Bilder und andere Einrichtungsgegenstände fehlen. Details zu den Requisiten, Kleidungsstücken und zum Bühnenbild wollen die Mitglieder der Untergruppe des Schwäbischen Albvereins Scharnhausen nicht verraten. Nur so viel: im Vergleich zur vorangegangenen Saison sei alles neu, man werde „einen Haufen investieren müssen“.

Worum es in dem Stück geht, macht der Titel bereits klar. Es handelt von Julius Klein, der sich in den Ruhestand verabschiedet und damit seine Frau Therese ganz schön ins Boxhorn jagt. Julius will zu Hause nämlich den Chef spielen, was Therese und ihre Freundinnen verständlicherweise auf die Barrikaden bringt. Wer den Machtkampf gewinnt, wird natürlich erst bei der Premiere Ende Oktober verraten.

Nachwuchs gesucht

Premiere:
Am 26. Oktober wird das Gasthaus Lamm in Ostfildern-Scharnhausen erstmals in diesem Herbst wieder zum Theatersaal. Die Premiere ist um 20 Uhr.

Vorverkauf:
Karten für das neue Stück der Körschtaler gibt es vom 20. August an immer montags und mittwochs von 18 bis 20 Uhr im Alten Schulhaus am Rathausplatz in Scharnhausen oder unter der Telefonnummer 0 71 58/94 85 16. Vom 19. September an werden Kartenreservierungen nur noch mittwochs entgegengenommen. Eine Eintrittskarte kostet zwölf Euro pro Person.

Schauspieler:
Der Wunsch der Körschtaler ist, auch einmal Stücke mit mehr als sieben oder acht Personen auf die Bühne zu bringen. Auch wäre es schön, wenn man möglichst viele Rollen doppelt besetzen könnte. Interessierte, die sich auf der Bühne versuchen wollen, können sich mit der Gruppe über das Internet www.körschtaler.de in Verbindung setzen.