Eines der Argumente der Metzinger für die Erweiterung ist, dass man es ja eigentlich gar nicht auf einheimische Kunden abgesehen habe. „Bei einer Analyse aus dem Jahr 2012 kamen bereits 38 Prozent der Kunden aus dem Ausland“, so Bauer. Und damals habe man noch weniger Luxusmarken angeboten. „Daher bin ich mir sicher, dass der Anteil heute deutlich höher liegt.“

 

Offiziell heißt es in Stuttgart, dass Metzingen keine Konkurrenz für den Handel in der Stadt bedeutet. Neben Tourismuschef Armin Dellnitz spricht auch die Citymanagerin Bettina Fuchs positiv über den Mitbewerber. Die Entscheidung falle nicht zwischen der Königstraße und der Outlet-City, Stuttgart profitiere von Metzingen, so Fuchs. „Insbesondere Touristen aus China und Fernost gehen gezielt in Metzingen einkaufen, übernachten jedoch in Stuttgart, da es in Metzingen zu wenige Hotelbetten gebe, erklärt die Citymanagerin. Auf diese Art eröffneten sich große Potenziale für den Stuttgarter Einzelhandel, da zusätzliche Kaufkraft generiert werde.

Zwischentöne bei Breuninger

Bettina Fuchs untermauert ihre Aussagen mit Zahlen. „Stuttgart profitiert von diesen Touristen enorm“, sagt sie. Allein in den ersten 3 Quartalen des laufenden Jahres seien rund 55 000 Übernachtungen chinesischer Touristen in der Stadt gezählt worden, sagt sie. „Das ist eine Zunahme um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“

Doch nicht überall in der Innenstadt sprechen die Händler derart positiv über Metzingen. „Sicher ist, das kostet uns Kaufkraft“, sagt etwa Christoph Achenbach, der Geschäftsführer von Lederwaren Acker und Sprecher des Arbeitskreises Handel der City Initiative. Und auch wenn Breuninger eigentlich keine Stellungnahme zur Konkurrenz abgibt, ist aus Unternehmenskreisen doch zu hören, dass der Erfolg Metzingens am Breuninger-Stammsitz in Stuttgart deutlich zu spüren ist.