Bei einem Bombenanschlag im pakistanischen Lahore sind mindestens sechs Menschen getötet worden. 30 weitere wurden bei der Explosion in einem wohlhabenden Vorort verletzt.

Lahore - Der Anschlag im pakistanischen Lahore ereignete sich einen Tag nach der Ankündigung der pakistanischen Armee, einen landesweiten Militäreinsatz gegen Extremisten gestartet zu haben. „Es war ein Bombenanschlag“, sagte Polizeisprecher Nayab Haider. In Fernsehberichten waren ein Gebäude zu sehen, aus dem Rauch aufstieg, sowie mehrere zerstörte Autos mit zersplitterten Scheiben.

 

Die Explosion ereignete sich in einem Vorort Lahores mit teuren Geschäften und Cafés und löste Panik unter den Menschen in der zweitgrößten Stadt des Landes aus. „Oh mein Gott, ich habe so viele Leichen gesehen“, sagte Imtiaz Ali, der in einem Frisörsalon gegenüber vom Tatort arbeitet. Das auf einem Marktplatz befindliche Gebäude, in dem die Bombe hochging, sei derzeit gerade renoviert worden, sagte der 34-Jährige der Nachrichtenagentur AFP. Der Markt sei voller Menschen gewesen, darunter auch Kinder. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Pakistan war bereits in der vergangenen Woche von einer Serie schwerer Anschläge erschüttert worden. Bei einem Anschlag in Lahore und einem weiteren Anschlag auf einen Sufi-Schrein in Sehwan in der südlichen Provinz Sindh wurden mehr als hundert Menschen getötet. Die sunnitische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag auf den Schrein.

Pakistanische Armee startete einen landesweiten Militäreinsatz gegen Extremisten

Nach den Anschlägen hatten die pakistanischen Behörden nach eigenen Angaben bei Razzien dutzende „Terroristen“ getötet. Überdies flog die Armee Luftangriffe auf Rückzugsgebiete von Extremisten entlang der afghanischen Grenze. Die Regierung in Islamabad wirft dem Nachbarland vor, Extremisten Unterschlupf zu gewähren, die für die Anschläge in Pakistan verantwortlich seien. Ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums wiederholte diesen Vorwurf am Donnerstag. Ähnliche Vorwürfe erhebt auch die Gegenseite. Die pakistanische Armee hatte am Mittwoch einen landesweiten Militäreinsatz gegen Extremisten gestartet. Beobachtern zufolge will die Armee mit dem Einsatz die Bewegungsfreiheit von Aufständischen im Land einschränken.