Bei einem Anschlag auf einen hohen Politiker sind beim Freitagsgebet in Südpakistan mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Der Islamische Staat hat sich zu dem Anschlag bekannt.

Islamabad - Bei einem Bombenanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf einen hochrangigen Politiker sind in Pakistan mindestens 25 Menschen getötet worden. Der stellvertretende Vorsitzende des Oberhauses des Parlaments, Abdul Ghafoor Haidary, sei von einer Veranstaltung in einer Religionsschule gekommen und auf dem Weg zum Freitagsgebet gewesen, als der Sprengsatz unter seinem Auto explodiert sei, sagte Mohammad Akbar, ein Polizeibeamter der Stadt Mastung in der Provinz Baluchistan. Der Politiker sei verletzt worden, aber in stabiler Verfassung. Mindestens weitere 50 Menschen seien verletzt worden.

 

Nach Polizeiangaben handelte es sich vermutlich um einen Selbstmordanschlag. Fernsehbilder zeigten verbeulte Geländewagen und Blutlachen auf einer staubigen Straße.

Die IS-Terrormiliz bekannte sich zu dem Anschlag. Die Gruppe wird in Pakistan konsequent bekämpft, kann aber immer wieder schwere Anschläge verüben.

Haidary ist neben seiner Funktion als stellvertretender Senats-Chef ebenfalls leitendes Mitglied einer religiösen Partei. Jamiat Ulema-e Islam Fazl (JUIF) orientiert ihr Weltbild an einer erzkonservativen Strömung im sunnitischen Islam, dem sogenannten Deobandi-Islam. Daran halten sich auch viele radikalte Islamisten in Pakistan. Allerdings unterstützt JUIF das Militär und die Regierung in ihren Offensiven gegen die vielen islamistischen Terrorgruppen in Pakistan.

Baluchistan ist die größte und unruhigste Provinz des Landes. Hier sind viele unterschiedlich motivierte Terrorgruppen aktiv. Hier und in anderen Provinzen gab es seit Februar nach zwei relativ ruhigen Jahren wieder vermehrt Anschläge.