Während einer Demonstration im pakistanischen Lahore kam es zu einer Explosion. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, mehr als 60 weitere wurden verletzt.

Lahore - Bei einem Bombenanschlag auf einer der belebtesten Straßen in der ostpakistanischen Großstadt Lahore sind nach offiziellen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Das sagte am Montagabend (Ortszeit) die Sprecherin der pakistanischen Rettungsbehörde, Deeba Shahnaz. Medien sprachen von bis zu 16 Toten. Zu der Tat bekannte sich schnell die berüchtigte und brutale Extremistengruppe Jamaat ul-Ahrar.

 

65 Menschen seien verletzt und in drei Krankenhäuser gebracht worden, sagte Shahnaz. Laut Polizei waren unter den Opfern auch zwei Polizeibeamte.

Der Justizminister der Provinz Punjab, Rana Sanaullah, sagte, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt. Der Täter zündete seinen Sprengsatz während einer Demonstration von Apothekern und Vertretern von Pharmafirmen vor dem Gebäude der Provinzregierung in der Innenstadt von Lahore. Die Demonstration war bereits mehrere Stunden im Gange und Polizisten hatten versucht, sie aufzulösen.

Möglicherweise war die Präsenz von Sicherheitskräften der Grund für den Anschlag. Die Anschläge pakistanischer Extremisten richten sich oft gegen Polizei und Armee.

Auf das Konto von Jamaat ul-Ahrar gehen besonders blutige Anschläge wie der auf eine Klinik im südpakistanischen Quetta im August 2016 mit mehr als 70 Toten. Sprecher Assad Mansour sagte in einer an Medien versandten E-Mail, der Anschlag in Lahore sei der Beginn einer neuen Operation mit dem Codenamen Ghazi gegen Sicherheitskräfte im ganzen Land.

Die Bombe explodierte auf der großen Mall-Straße. An der berühmten, während der Kolonialzeit erbauten Mall liegen alle großen Hotels der Stadt, viele Museen und Regierungsgebäude. Auf Fernsehbildern war sie raucherfüllt. Rennende Menschen und mehrere Feuer waren zu sehen.

Die Zeitung „Dawn“ berichtete, erst vor einer Woche sei das Innenministerium der Provinz vor einem bevorstehenden Terroranschlag gewarnt worden.