Drei Tage früher als geplant ist die Dinnershow in Stuttgart zu Ende gegangen. Dennoch war die 16. Spielzeit in Stuttgart sehr erfolgreich – auch dank des Königs.

Stuttgart - Drei Tage früher als geplant hat das Zeltspektakel Palazzo am Donnerstagabend seine 16. Spielzeit in Stuttgart beendet. Laut den Veranstaltern kamen in den knapp vier Monaten seit der Premiere Mitte November wieder rund 30 000 Zuschauer auf den Cannstatter Wasen. In den knapp 90 Spieltagen wurden insgesamt rund 5000 Kilo Rinderrücken und rund 3000 Kilo Lachsforelle aus der Ideenküche des früheren Dreisternekochs Harald Wohlfahrt aus Baiersbronn verspeist. Neben dem Menü gab es natürlich auch die Show – und im künstlerischen Bereich orientiert sich der Rückblick weniger an Zahlen als an Emotionen.

 

Am Sonntag hätte die Dernière der Produktion „Kings & Queens“ sein sollen. Dann hätte der König und Gastgeber im Zelt vor dem Publikum und der ganzen Crew mit großer Geste abgedankt. Da aus aktuellem Anlass die letzten drei Vorstellungen auf dem Cannstatter Wasen abgesagt wurden, musste Jean-Pierre Poissonnet sein Reich auf Zeit quasi durch die Hintertür verlassen. Seine Reise führe ihn zu seinem „Palast“, erzählte er beim Abschiedsgespräch, sprich: zu seinem Haus an der Costa Blanca.

Schwäbische Erinnerungen und Gin

Aus Stuttgart werde er „schwäbische Erinnerungen“ mitnehmen an Spaziergänge im Schwarzwald, Burgen, Schlösser – und außerdem ein paar Flaschen Gin aus der Region. Die Königsrobe wird der Sänger erst mal ablegen und in eine andere Rolle schlüpfen: „Ich werde Ehemann, Handwerker und bereite mich bald auf die Wiederholung der Rolle vor, diesmal im Palazzo Nürnberg. Ursprünglich war Poissonnet Artist; er wurde mit dem Rollschuh-Duo Skating Willers berühmt. Es falle ihm immer noch schwer, die Rollschuhe nicht mehr anzuziehen, sagt er. „Meine Frau ist eine begeisterte Rollschuhfahrerin, mein Sohn setzt die Familientradition auf Rollschuhen fort, und ich präsentiere immer noch jeden Abend Harald Wohlfahrts Dessert auf Rollschuhen!“

Poissonnet – der Name klingt französisch, aber er ist Engländer – erklärt das so: „Mein Vater war ein verrückter Pariser Rollschuhfahrer, der zum Zirkus rollte und die Enkelin des Zirkusdirektors heiratete: meine Mutter!“ Der Auftritt, der für ihn unvergesslich war, war jener vor Elizabeth II. Danach hat er sich, zumindest ein klein wenig, mit der Queen unterhalten. „Nach der Vorstellung wurden wir Ihrer Majestät vorgestellt, und sie sagte: ,Herrlich . . . herrlich.‘“

Als Kenner des britischen Königshauses glaubt er nicht, dass der Rückzug von Harry und Meghan die Ordnung ins Wanken bringt: „Unsere königliche Familie hat eine wunderbare Tradition. Megxit war ein Schock, wird aber irgendwann weniger aktuell sein, und die Royals werden in der Lage sein, mit dem Leben weiterzumachen – und ihren Pflichten gegenüber der Krone.“