Gerade mal vor 100 Tagen ist die Klinik für Innere Medizin, Altersmedizin und Palliativmedizin ins Leben gerufen worden. Jetzt wird die Bettenzahl verdoppelt.

Ostfildern - Zwei Tage nach Eröffnung der Klinik für Innere Medizin, Altersmedizin und Palliativmedizin an der Medius-Klinik in Ostfildern-Ruit war die Station voll belegt. Jetzt, 100 Tage nach dem Blitzstart, soll die Bettenzahl auf 20 verdoppelt werden. „Die große Nachfrage zeigt, dass es höchste Zeit war, eine spezielle Klinik für ältere Menschen in Ruit einzurichten“, kommentiert der von der Bethesda-Klinik in Stuttgart nach Ostfildern gewechselte Chefarzt, Andrej Zeyfang, die Entwicklung.

 

Seit Beginn des Jahres unterstützt von der Oberärztin Monika Doufrain und rund einem Dutzend Mitstreitern in der Pflege und der Therapie, betreut der Chefarzt in Ruit betagte Patienten mit Mehrfach-Erkrankungen. Zwei Drittel davon sind Frauen, die Altersspanne liegt zwischen 74 und 97 Jahren. Meist ist ein Sturz in den eigenen vier Wänden der Grund für eine Einweisung. „Neben dem akuten Oberschenkelhalsbruch hat der Patient dann Diabetes, Bluthochdruck und zeigt Anzeichen einer geistigen Verwirrtheit“, beschreibt Zeyfang den klassischen Kandidaten für die Akut-Geriatrie. In Zusammenarbeit mit dem Chirurgen streben Andrej Zeyfang und sein Team dann an, den Patienten so weit wieder mobil zu machen, dass er in sein vertrautes häusliches Umfeld zurückkehren kann.

Die mit einem Aufwand von 300 000 Euro auf die besonderen Bedürfnisse der Patienten eingerichtete Station verfügt unter anderem über ein Funkklingel-System für den Notruf, über Stützhilfen entlang der Wände und über rollatorgerechte Sitzgelegenheiten. Selbst das Licht auf der Station kann nach Bedarf geregelt werden. „Das hilft vor allem unseren dementen Patienten, den Tag-Nacht-Rhythmus einzuhalten“, sagt Zeyfang.

„Wenn wir genügend Pflegekräfte bekommen, verdoppeln wir unser Bettenangebot im nächsten Quartal“, sagt Sebastian Krupp, der Leiter des in Trägerschaft des Landkreises Esslingen betriebenen Krankenhauses. Seine Idealvorstellung geht noch weiter. „Wir hoffen, dass wir bald den Förderbescheid für den Klinikneubau bekommen. In diesem Zusammenhang planen wir auch den Bau einer geriatrischen Klinik mit dann 40 Betten“, sagt der Krankenhauschef, der auf eine Inbetriebnahme bis zum Jahr 2024 hofft.