Die Firmen existieren nur auf dem Papier. Sie haben kein wirtschaftliches Geschäft, nur eine Bankverbindung. In der Regel wird eine Briefkastenfirma in einem der Steuerparadiese wie Panama, den britischen Jungferninseln oder den Kaimaninseln in der Karibik mit Hilfe von Anwälten oder Dienstleistern vor Ort gegründet. „Pro forma gibt es oft einen Geschäftsführer, dessen Aufgabe besteht aber nur darin, einmal im Jahr pünktlich die Registergebühr zu zahlen“, sagt Alexander von Saucken, Wirtschaftsstrafrechtler und Compliance-Experte der Kanzlei Amelung Albrecht. Um Finanzströme zu verschleiern, wird Geld oft über verschiedene Konten in verschiedenen Länder an die Briefkastenfirma überwiesen. „Es ist kaum herauszubekommen, wer hinter der Gesellschaft steckt“, sagt Saucken.