Bei 30 Grad bleibt das Leobad vorerst geschlossen. Der Grund: ein Totalausfall der Technik. Gäste sind enttäuscht – zeigen aber trotzdem Verständnis.

Statt Spiel und Spaß im erfrischend-kühlen Wasser des Leobads gibt es am Freitagvormittag erst einmal Verwirrung und Ernüchterung. Die Badegäste, vollbepackt mit Strandmuscheln und Wasserbällen, stehen an diesem Tag, an dem es 30 Grad warm werden soll, vor verschlossenen Toren. Aufgrund eines Serverausfalls, der sämtliche technische Systeme wie die Kassen oder die elektronischen Drehkreuze am Eingang lahmgelegt hat, kann das Freibad nicht wie gewohnt um 7.30 Uhr öffnen. Ob es am Datum, Freitag, der Dreizehnte, liegt?

 

Schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang herrscht Verwirrung. „Das Leobad hat zu, die Technik spinnt“, rufen sich die Badegäste gegenseitig zu. Manche drehen sofort wieder um, andere versuchen ihr Glück trotzdem. „Natürlich habe ich Verständnis für einen Technikausfall, daran kann man nichts ändern. Aber es wäre eine nette Geste gewesen, die Leute vor Ort trotzdem hereinzulassen. Insbesondere diejenigen, die schon eine Saisonkarte haben“, sagt ein enttäuschter Gast.

Am Freitagmorgen blieben im Leobad die Becken erst einmal leer. Foto: Simon Granville

Betroffen war auch Reiner Schmidt, der regelmäßig im Leobad Schwimmunterricht für erwachsene Nichtschwimmer und Flüchtlinge gibt – ein Angebot der Familien-Bildungsstätte. Heute wäre seine Enkelin mit dem Schwimmunterricht an der Reihe gewesen. Mit Tauchring und Schwimmnudel sollte sie mit ihrem Opa für das Seepferdchen üben. „Wir sind extra heute morgen gekommen, um dem großen Ansturm am Mittag zu entgehen“, erzählt Schmidt. „Die Situation heute zeigt wieder, wie abhängig wir von der Technik sind. Da beneiden wir schon die Enten in der Glems, die müssen sich um so etwas keine Sorgen machen und genießen das kühle Nass ungestört.“

Die Liegewiese ist besonders beliebt

Groß war die Enttäuschung bei einer Familie aus Leonberg. „Ich habe mir den Tag extra frei genommen, um mit meinen Kindern in das Freibad in Leonberg zu gehen. Wir sind große Fans – es gibt viele Becken und eine große Liegewiese zum entspannen“ sagt der Familienvater, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „So habe ich mir das natürlich nicht vorgestellt. Aber wir werden versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und die anderen Freibäder in der Region aufsuchen.“

Gegen 11 Uhr können die Badegäste schließlich aufatmen: Obwohl die Server des Leobads noch immer nicht einwandfrei funktionieren und die Technikprobleme nicht vollständig beseitigt sind, öffnet das Freibad seine Tore für die Gäste. Die Zuständigen der Stadt Leonberg wollen den Besuchern den sommerlichen Badespaß nicht länger verwehren.