Nach 30 Jahren kehren die Paralympics wieder nach Südkorea zurück. Die Verbände erhoffen sich einen Schub für Menschen mit Handicap – auch abseits des Sports. Doch wie berechtigt ist diese Hoffnung?

Seoul - Das rhythmische Klatschen, die schrillen Melodien, die bunten Fähnchen – Karl Quade hat den Schauplatz seiner ersten Ostasienreise 1988 noch genau in Erinnerung. Der Volleyballer war es gewohnt, in Deutschland vor leeren Rängen zu spielen, nun stand er in einer ausverkauften Halle in Seoul. Ticketverkauf, Fernsehrechte, Athletenvermarktung: Das alles lag damals für den Behindertensport noch in der Zukunft. Aber Stadtverwaltung, Schulen und religiöse Gruppen luden Tausende Gäste in die Sportstätten der südkoreanischen Hauptstadt ein. „Die Sommer-Paralympics 1988 waren ein Meilenstein“, sagt Karl Quade, damals 34 Jahre alt. „Es begann ein Aufbruch – für Korea und für uns.“