Eine Frau aus Kolumbien hat ein schwangeres Baby zur Welt gebracht. Nur einen Tag nach seiner Geburt bekam das kleine Mädchen selber einen Kaiserschnitt.

Barranquilla/Kolumbien - Es klingt wie ein bizarres medizinisches Märchen: Eine Frau bringt ein Kind zur Welt, das selbst einen Fötus in sich trägt. Monica Vega aus der kolumbianischen Millionenstadt Barranquilla ist genau dies widerfahren. In der 37. Schwangerschaftswoche mussten Ärzte ihre kleine Itzmara per Kaiserschnitt zur Welt holen, weil sie auf einem Ultraschall eine zweite Nabelschnur entdeckten, aber keinen zweiten Fötus sahen. Ein klares Hinweis auf einen „parasitären Zwilling“.

 

Weniger als 100 Fälle in Deutschland bekannt

Dieses Phänomen, genannt „Foetus in foeto“ ist äußerst selten und tritt bei ungefähr einer in einer halben Million Geburten weltweit auf. In Deutschland sind weniger als 100 Fälle davon bekannt. Die meisten werden erst nach der Geburt des Babys entdeckt.

Weil die Gefahr bestand, dass der parasitäre Zwilling weiter wachsen und so die Organe des Neugeborenen schädigen könnte, wurde Itzmara nur einen Tag nach ihrer Geburt notoperiert und der Zwilling per Kaiserschnitt entfernt. Das Mädchen überstand den risikoreichen Eingriff. Der Zwilling, der über kein Gehirn verfügte, war dagegen nicht lebensfähig. Die kleine Itzmara, die im März geboren wurde, kann dafür jetzt ohne weitere Probleme aufwachsen.