Evakuierungen, gesperrte Straßen, geschlossene Bahnstationen: Das Hochwasser in Paris steigt weiter an. Den dramatischen Pegelstand von 2016 dürfte die Seine jedoch nicht erreichen.

Paris - Von 5,69 auf 5,78 Meter in etwas mehr als 24 Stunden: Die Hochwasserlage in Paris bleibt angespannt, auch wenn die Seine langsamer steigt als befürchtet. Die Spitze der Flut dürfte der Fluss mit 5,95 Metern in der Nacht zum Montag erreichen. Mit der dramatischen Höchstmarke von 6,10 Metern im Juli 2016 rechnet der Hochwasser-Informationsdienst Vigicrues nicht. Damals forderte die Flut mehrere Tote und Verletzte. Die Überschwemmungen richteten Schäden an, die auf bis zu 1,4 Milliarden Euro geschätzt wurden.

 

Bis Sonntagmittag mussten rund 1000 Menschen im Großraum Paris ihre Wohnungen wegen der Flut verlassen, rund 1200 waren ohne Strom. Auch Kliniken wurden teilweise evakuiert wie in Meulan-Les Mureaux im Westen von Paris, wo 86 Patienten vorsichtshalber verlegt wurden. In Villeneuve-Saint-Georges, rund 15 Kilometer südlich der französischen Hauptstadt, waren die Straßen überflutet, so dass die Anwohner sich mit Booten behelfen mussten.

Louvre hat Untergeschoss geschlossen

In Paris wurden schon vor mehreren Tagen die Quais und Wege am Seineufer gesperrt und aus Sicherheitsgründen mehrere Stationen der Schnellbahn-Linie C geschlossen, die in der Nähe des Flusses liegen. Auch der Louvre hatte am Donnerstag schon wegen des Hochwassers sein der islamischen Kunst gewidmetes Untergeschoss geschlossen.

Experten gehen davon aus, dass das Hochwasser nur langsam zurückgehen werde, weil unter anderem die Zuflüsse zur Seine noch viel Wasser führen. Laut dem französischen Wetterdienst Méteo-France zählten die Monate Dezember 2017 und Januar 2018 zu den drei regenreichsten seit 1900.