Während Modelables wie Dior und Chanel am Montag und Dienstag größtenteils elegante Kostüme und zarte Frühlingskleider präsentiert hatten, wurde es am dritten Tag der Haute-Couture-Woche schriller.

Stuttgart - Gleich zu Beginn war klar: Dieser Haute-Couture-Tag in Paris würde anders werden als die vorherigen. Am Montag und Dienstag hatten Modelables wie Dior und Chanel elegante Kostüme und zarte Frühlingskleider präsentiert.

 

Der dritte Tag der Pariser Modewoche begann mit einer Schau von Maison Margiela. Die Models waren mit ihren Patchwork-Kleidern vor einer Graffity-Wand derart gut getarnt, dass man sie kaum von dem Hintergrund zu unterscheiden vermochte. Die Muster ihrer bunten Kleider erinnerten an zeitgenössische Kunst wie von Jean-Michel Basquiat.

Antike Römerinnen und die Königin der Nacht

Franck Sorbiers Modenschau glich indes einer Ballett- oder Theateraufführung. Geigerinnen in weißen Röcken musizierten, während sich die Models tänzerisch bewegten. Ganz ähnlich die Modenschau von Guo Pei am Mittwochabend: Die Models trugen goldene Gewänder wie vielleicht Römerinnen der Antike. Andere Kostüme erinnerten an die Königin der Nacht aus der Zauberflöte. Interessant ein langer Stab, den ein Model in den Haaren trug und an denen es wie eine Marionetten zu hängen schien.

Für Frühlingsgefühle sorgte das Label Valentino: Seine Models trugen lange, leichte Blumen-Kleider. Um ihren Augen klebten Kränze aus großen Blütenblättern. Ein gelbes Gewand glich einer Ganzkörper-Sonnenblume. Elie Saab präsentierte indes Haute Couture im klassischen Sinne: lange, glänzende und glitzernde Kleider. Dazu trugen die Models gigantische Sonnenbrillen in Schmetterlingsform.

„Ich bin nicht schüchtern, ich mag dich einfach nicht“

Schrill wurde es bei Jean Paul Gaultier. Der Designer kombinierte Orange mit Blau, Maigrün mit Türkis, und dazu fein gelockte Haare in knalligen Farben. Ein Kennzeichen zog sich durch fast alle Kleidungsteile: An den Schultern zeigten spitze Zacken nach oben. Viktors & Rolfs Models trugen überdimensional große Kleider, die sie in der Form Tannenbäumen ähneln ließen. Darauf standen klare Botschaften wie „nein“, „Ich will eine bessere Welt“, „Weniger ist mehr“ oder „Ich bin nicht schüchtern, ich mag dich einfach nicht.“

Die Haute-Couture-Tage in Paris sind nun fast zu Ende. Am Donnerstag präsentierten Yuima Nakazato, Aganovich und Xuan als letzte Modelabels ihre Frühjahrs- und Sommerkollektionen 2019.

In unserer Bildergalerie zeigen wir Eindrücke vom dritten Haute-Couture-Tag in Paris.