Lange hat es gedauert, nun ist die Technik im neuen Parkhaus am Ditzinger Bahnhof installiert: Fortan müssen die Pendler, die im dritten Obergeschoss ihr Auto lassen können, bezahlen.

Ditzingen - Im Parkhaus an der Calwer Straße ist das oberste Parkdeck ausschließlich für Park-and-Ride-Nutzer reserviert. Nun werden die Pendler dort zur Kasse gebeten. Lange hat es gedauert, bis die Technik installiert war. Aber seit dieser Woche soll das Tagesticket erhältlich sein. Das geht aus einer Mitteilung der Ditzinger Stadtverwaltung hervor.

 

Der Autofahrer zieht den Parkschein, wenn er über die Calwer Straße ins Parkhaus fährt. In der dritten Ebene scannt er das Ticket und kann dann dort den Wagen abstellen. Wenn er das Parkhaus verlässt, bezahlt er die Gebühr in der dritten Ebene am Automaten, scannt das Ticket beim Verlassen dieser Ebene, ehe das Ticket bei der Ausfahrt in der Calwer Straße vom Automaten geschluckt wird. Monats- und Halbjahrestickets sind laut der Stadtverwaltung bisher noch nicht erhältlich.

Ditzingen hat in dem neuen, von einem Investor errichteten Parkhaus am Bahnhof 109 Stellplätze angemietet. Die Stadt bezahlt für jeden 75 Euro im Monat – das sind 98 100 Euro im Jahr. Um die Attraktivität zu steigern, gibt die Stadt diese Kosten nicht vollständig an die Kunden weiter. Das Tagesticket kostet 1,50 Euro, für das Monatsticket sollen 20 Euro fällig werden.

Insgesamt verfügt die Stadt über 226 P&R-Plätze. Würden diese ausschließlich mit Tagestickets belegt, nähme die Stadt rund 84 000 Euro im Jahr ein, bei Halbjahrestickets 38 000 Euro. Dass die Park-and-Ride-Anlage für die Stadt zum Zuschussgeschäft würde, war sowohl der Verwaltung als auch dem Gemeinderat klar. Die Ausgaben, argumentierte der Oberbürgermeister Michael Makurath, seien nicht über die Gebühr zu erwirtschaften.

Von den 107 P&R-Standorten in der Region wird laut einer Erhebung des Regionalverbands an 55 Standorten eine Parkgebühr verlangt. Die Preise für ein Tagesticket liegen zwischen einem und sieben Euro. Ditzingen liegt damit am unteren Rand der Skala. Die Große Kreisstadt ist Teil eines großräumigen Gesamtkonzepts. Denn nicht nur in der Stadt Ditzingen, sondern auch in der Region steht die Frage im Raum, wie die Pendler gelockt werden können, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Die Pläne der Region könnten die Interessen der Stadt tangieren, wenn das regionale Park-and-Ride-Konzept konkret wird: Danach wird überlegt, die Park-and-Ride-Plätze umso teurer zu machen, je näher sie an Stuttgart liegen. Ditzingen zählt zu den regional bedeutsamen Park-and-Ride-Standorten.