Parksuchverkehr und noch weniger Parkplätze als ohnehin ärgern die Anwohner des Veielbrunnengebiets während des Frühlingsfests. Anlieger-frei-Schilder und Absperrungen würden zu oft ignoriert, klagt die Bürgerinitiative im Stadtteil.

Bad Cannstatt - Wenn die einen auf dem Cannstatter Wasen ausgelassen feiern, leiden die anderen: „Während des Volks- und des Frühlingsfests ist im Stadtteil Veielbrunnen die Hölle los“, sagt Regine Herdecker von der Bürgerinitiative Veielbrunnen. Geparkt würde kreuz und quer, die Anwohner selbst fänden keinen Platz für ihr Auto, wenn sie von der Arbeit oder dem Einkauf nach Hause kämen. Besonders schlimm sei es von Donnerstag bis Sonntag, manchmal staue sich der Parksuchverkehr regelrecht im Wohngebiet. Den Anwohnern bleibe manchmal in ihrer Not nur, ihr Auto im Parkverbot abzustellen – doppelt ärgerlich sei es, wenn dann auch noch ein Knöllchen hinter dem Scheibenwischer klemme. Immer wieder hat der Bezirksbeirat Bad Cannstatt in der Vergangenheit besseren Schutz für die Bewohner der nahe des Wasens gelegenen Gebiete gefordert. Nun haben die Sozialdemokraten das Thema erneut aufs Tapet gebracht. In ihrem Antrag, dem das Gremium geschlossen zustimmte, schreiben sie: „Auf die Verkehrsproblematik im Umfeld des Milaneo hat die Stadtverwaltung schnell und erfolgreich reagiert.“ Nun wolle man wissen, welche Erfahrungen man dort mit den einzelnen Maßnahmen gemacht habe und ob diese bei Großveranstaltungen im Neckarpark wie etwa dem Volks-, dem Frühlingsfest und dem Kirchentag auch auf das Veielbrunnengebiet und das Friedelareal übertragen werden könnten.

 

Schilder und Halbschranken

„Im Umfeld des Milaneo sind einige Straßen nur noch für Anlieger frei“, erklärt Edgar Riester vom Ordnungsamt die wichtigste Maßnahme. Schilder sowie Halbschranken wurden aufgestellt, vor allem an den Adventssamstagen wurde verschärft kontrolliert. „Die Beamten des städtischen Vollzugsdienstes haben die Autofahrer an den Schranken gefragt, wohin sie wollen“, so Riester. Die Situation habe sich seither beruhigt, allerdings erreichten ihn regelmäßig Zuschriften und Anrufe von Anwohnern, die sich mehr Kontrollen wünschen. „Das Problem besteht unterschwellig weiter, vor allem samstags“, so Riester. Allerdings seien die Straßen rund um die Shopping Mall zumindest nicht mehr so verstopft wie kurz nach der Eröffnung des Centers: „Damals sind die Anwohner manchmal gar nicht mehr aus ihren Grundstücken herausgekommen.“

Hoffnung auf Parkraummanagement

Riester kann verstehen, dass auch die Anwohner rund um den Wasen genervt sind – große Hoffnungen auf Abhilfe der Situation will er allerdings nicht machen. „Während des Frühlings- und des Volksfests werden bereits einige Straßen mit einem Verkehrverbot und mobilen Anlieger-frei-Schildern gesperrt“, sagt der Experte. Punktuell würde diese Regelungen kontrolliert, allerdings stoße der nur 22 Köpfe zählende städtische Vollzugsdienst an seine Grenzen. Kurzfristig, so Regine Herdecker, seien dennoch Kontrollen die einzige Lösung. Nur wenn die Einhaltung kontrolliert werde, würden die Anlieger-frei-Schilder ihrer Beobachtung nach beachtet. Langfristig setzt die Bürgerinitiative ihre Hoffnungen auf das Parkraummanagement. „Wir wollen mit dabei sein“, stellt Herdecker klar. Die bisherigen Pläne schließen den Veielbrunnen nicht mit ein, sondern enden an den Bahngleisen. Ihren Wunsch hat die Bürgerinitiative bereits bei einem Termin mit dem Ordnungsamt vorgetragen.