Vor allem rund um die Uni und das Step sind Parkplätze für Bewohner knapp. Die Anwohner fürchten, dass die Situation mit der Erweiterung des Campus noch schlimmer wird und kritisieren, dass die Stadt offenbar kein Interesse daran hat, eine tragbare Lösung für die Anwohner zu finden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Die Universität und das Fraunhofer Institut investieren in ihre Forschung. Der Campus wird seit Jahren ausgebaut, weitere Erweiterungen sind derzeit im Bau. Für das aktuelle Projekt des Fraunhofers fällt ein Parkplatz weg. Zwar ist mittelfristig ein Parkhaus auf dem Campus geplant, aber wann es kommt, steht in den Sternen. Zudem plant das Land, die Parkplätze an der Uni zu bewirtschaften. Die Anwohner haben Angst, dass einige Autofahrer auf die umliegenden Wohnstraßen ausweichen, wenn sie für das Parken auf dem Campus zahlen sollen. Und genau da liegt das Problem: denn rund um den Campus sind Parkplätze bereits heute knapp.

 

Der Parkdruck steigt im Wohngebiet

Insbesondere die Bewohner im Gebiet Schranne/Endelbang klagen seit Jahren über zahlreiche Fremdparker und fürchten, dass der Parkdruck mit dem Ausbau des Unicampus und der Parkplatzbewirtschaftung weiter steigt. „Für sich gesehen sind die Investitionen in Lehre und Forschung nachvollziehbar, aber man darf die Bürger, die davon unmittelbar betroffen sind, nicht vergessen“, sagt Volker Weil. Der FDP-Bezirksbeirat wohnt in besagtem Gebiet, welches zwischen der Uni und dem Gewerbepark Step liegt. Auch von dort kommen Ausweichparker, die im Wohngebiet einen Stellplatz suchen, beobachten die Anwohner.

Der Vaihinger Bezirksbeirat fordert seit Langem Anwohnerparken für das Wohngebiet, bis jetzt allerdings ohne Erfolg. Lediglich für Lastwagen gilt eine Anlieger-frei-Regelung. „Die Begründung war immer, dass das Anwohnerparken nicht durchsetzbar sei“, berichtet Weil. „Aber das geht, wenn man es will.“ Das Stichwort heiße Kontrollen. „Ein paar Tage eine Schwerpunktaktion, dann merken sich die Leute, dass sie dort nicht parken dürfen. Solche Regelungen funktionieren nur, wenn sie auch kontrolliert werden“, sagt der FDPler. Ein weiteres Problem wäre mit einer Anlieger-frei-Zone allerdings noch nicht gelöst: Die Straßen im Gebiet Schranne/Endelbang sind eng, geparkt wird überall und teils kreuz und quer, so dass die Feuerwehr mit ihren großen Fahrzeugen im Ernstfall nicht bis zum Einsatzort fahren könne, berichtet Volker Weil. „Dieser Zustand ist untragbar.“ Parkplatzmarkierungen könnten eine Lösung sein, die die Anwohner darauf hinweisen, wo das Parken erlaubt ist und wo nicht, damit die Rettungswege frei bleiben.

Im Ernstfall kommt die Feuerwehr nicht durch

Diese Probleme seien der Verwaltung bekannt, sagt Weil. Vaihingen aber falle gerne hinten runter. „Das Nichtstun gegen den zunehmenden Parkdruck ist ein Beispiel dafür“, sagt der Lokalpolitiker. Der Bezirksbeirat fordert ebenfalls seit Jahren ein Verkehrskonzept, „eines, das diesen Namen auch verdient“, sagt Volker Weil. Bisher liege ein solches Konzept noch nicht einmal in den Grundzügen vor, kritisiert der Bezirksbeirat. Er erwarte von der Stadt, für die Vaihinger Bürger konkrete Lösungen zu finden. Derzeit wird zumindest geprüft, ob für Vaihingen ein Parkraummanagement eingeführt werden kann. Ein Ergebnis allerdings zeichnet sich noch nicht ab.